Type O' Negative

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Werden wahrscheinlich nicht spielen

Schon zu Zeiten der alten Carnivore hat Peter Steele (b/voc) sehr genaue Vorstellungen sowohl vom Sound als auch von Outfit seiner Band. Da sich beides nicht ganz so umsetzen lässt, wie der zwei Meter Hüne sich das denkt, löst er die Band nach zwei zumindest textlich sehr umstrittenen Alben auf. Dank seines eigenwilligen Humors muss sich Peter den Vorwurf des Rassismus gefallen lassen, was im Hinblick auf seinen eigenen Stammbaum und sein soziales Umfeld aber vollkommener Blödsinn ist.
Nachdem es mit Carnivore vorbei ist, arbeitet Pete erst mal bei der Stadt New York als Verantwortlicher für Grünanlagen (auch Gärtner genannt) und lernt doch wichtige Sachen, wie z.B. Müll mit einer langen Zange aufzuheben, und dass man Maden dort auch als "Tanzenden Reis" bezeichnet (mjam, lecker). Sal Abruscato, ein alter Freund von Pete, fragt ihn 1990 schließlich, ob er nicht wieder eine neue Band ins Leben rufen wolle. Sal organisiert Gitarrist Kenny Hickey und Pete Keyboarder Josh Silver. Auf den Bandnamen kommt Pete beim traditionellen Stöbern im Telephonbuch. Auf Seite 136 stößt er auf die Werbung einer Blutbank, die ganz gut Knete abdrücken will für den Typ: 0 Negative.

Also machen sich die Jungs daran, ein paar Songs zu schreiben, die sie 1991 innerhalb von sechs Wochen in den System Two Studios aufnehmen. Das Album erscheint unter dem Titel "Slow Deep And Hard" und spiegelt eine von Petes Vorlieben wieder, die er später auch mal mit einem bemerkenswerten Auftritt im Playgirl unterstreichen wird. Das Album hat musikalisch mit Carnivore nicht mehr viel gemein und lässt schon die Tendenzen erahnen, die Type O auf ihren folgenden Alben zu Trademarks machen sollten. Zähe und doomige Riffs, die im Gegensatz zu heute aber immer wieder mit Industrial-Einlagen unterlegt werden, und ein Peter Steele, der sich seinen Hass und Frust von der Seele schreit. Sein bitterböser Zynismus ist ausgeprägt wie nie, und mit dem Titel "Unsuccessfully Coping With The Natural Beauty Of Infidelity", schreibt er über eine Beziehung, die ihn beinahe in den Suizid getrieben hätte. Mit dem Song "Der Untermensch" schießt er dann doch etwas über das Ziel hinaus, auch wenn selbst dieser Titel nur auf seinen tiefschwarzen Humor zurückzuführen ist.

Auf ihrer ersten Tour mit Biohazard und The Exploited bekommen sie vor allem in Deutschland gleich mächtig Ärger, weshalb einige Konzerte abgesagt werden müssen. Ihr Label Roadrunner legt ihnen nahe, die schlechte Werbung einfach auszunutzen und ein Live-Album rauszubringen. Type O nehmen also im Studio unter einem einzigen Micro (!) die EP "The Origin Of The Feces" auf und mischen den üblichen Lärm aus der Nachbarschaft als Publikumsreaktion drunter. Die Songs sind bis auf das Hendrix-Cover "Hey Joe" (hier "Hey Pete") alles umarrangierte Tracks des Debüts, und das Cover, welches bei genauerer Betrachtung ein Photo von Petes Arsch offenbart, sorgt natürlich wieder mal für jede Menge Aufregung.

Diese können sie geschickt ausnutzen, als es daran geht, Werbung für ihr zweites Album "Bloody Kisses" zu machen. Doch davon abgesehen ist die Scheibe auch von Musik, Texten und Artwork her ein Kunstwerk, welches zu Recht Gold abwirft. Bis auf zwei schnellere Tracks ist hier hauptsächlich Melancholie in Reinkultur angesagt, und Pete nimmt den Hörer mit auf den Leidensweg durch seinen Geist. Der Song "Black No 1" wird ein Hit, Type O haben den Durchbruch geschafft. Seltsamerweise denkt Pete genau jetzt darüber nach, die Band aufzulösen, sein Zögern veranlasst Drummer Sal schließlich, sich in Richtung Life Of Agony zu verabschieden. Sein Ersatz ist Johnny Kelly, der auf der dann doch folgenden in etwa zwei Jahre dauernden Tour beweisen kann, dass er es drauf hat. Im Laufe der Tour teilt man sich die Bühne mit Danzig, Queensryche, Nine Inch Nails, Godflesh, Pantera und Mötley Crüe.

1995 kommt das Angebot von Playgirl, welches Pete annimmt, um mit zwei weiblichen Erregierhilfen den nicht ganz so kleinen Pete in die Kamera zu halten. Seine Bandkumpels, die das Ganze schon davor witzig fanden, strullern sich beinahe ins Beinkleid, als sie herausfinden, dass gerade mal knappe 20% der Playgirl-Abonnenten Frauen sind. Nachdem er die Hosen wieder an hat, bastelt Pete eine neue Version von "Blood And Fire" für den "Mortal Kombat"-Sampler zusammen und macht sich dann an's Songwriting für den Nachfolger "October Rust". Dieser erscheint dann 1996 und führt das Konzept von "Bloody Kisses" souverän weiter. Die Single "My Girlfriend's Girlfriend" wird ein Hit, und die Tour mit Sepultura und Ozzy Osbourne kann sich auch sehen lassen. 97 steuern sie Status Quos "Picture Of Matchstick Men" für den Howard Stern-Movie bei, und "Summer Breeze" schafft es auf den "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast"-Soundtrack.

Im folgenden Jahr bastelt Babes In Toyland Gründerin Kat Bjalland an einem Konzeptalbum, das auf den genialen Witchblade Comics basiert und zu dem Pete seine Stimme für den Charakter Ian Nottingham beisteuert. Mit ihrer nächsten Langrille "World Coming Down", die 1999 erscheint, machen es Type O den Fans etwas schwerer, da das Album auf den ersten Eindruck zäh und ziemlich unkommerziell erscheint. Zahlreich Todesfälle in seinem Freundeskreis und die üblichen tragischen Liebesbeziehungen des Fronters führen dazu, dass "World Coming Down" ein stockfinsteres Album wird, mit dem einige Fans ihre Probleme haben. Trotzdem sackt die Scheibe Gold ein, und Drummer Josh, der das Teil tatsächlich aus dem Rahmen nimmt und abspielt, muss feststellen, dass ihm da ein alter Ladenhüter der Band Sly Fox's entgegen dröhnt, auf dem nur ein Type O-Sticker prangt. Auf Tour nehmen sie Coal Chamberund Full Devil Jacket mit.

Aus für Pete unerklärliche Gründen lehnen Roadrunner den Vorschlag ab, im Namen von Mr. Steele eine Tabel-Dance Schule zu gründen, und bringen lieber die Best-Of "The Least Worst Of Type O Negative" raus. Auch das Homevideo "After Dark" wird veröffentlicht, ist aber eher was für beinharte Fans. Dann geht die Band daran, eifrig Demos aufzunehmen und zu proben. Pete, der wieder mal unter Weltschmerz leidet, hat auch Probleme, von diversen pharmazeutischen Mittelchen wegzukommen und muss erst mal wieder clean werden. Nachdem das geschafft ist nehmen die New Yorker mit "Life Is Killling Me" ihr bisher stärkstes Album auf, auf dem sie all ihre Stärken gekonnt vermischen.



Quelle: www.laut.de

Homepage: www.typeonegative.net
 

Rauschkugel

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:shock: wußte gar nicht das die noch aktiv sind geschweige denn durch die lande touren.
wenn sie kommen bin ich auf jeden fall dabei :D