Der offizielle FC Bayern Thread

Ü-liner

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Bin zwar Clubfan, aber diese dominante Leistung in dieser Saison muss man neidlos anerkennen.

Insofern: Glückwunsch
 

Matte

matte1987
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Selten so einen passenden Text gelesen, Respekt! :smt023

Ich habe mal vor Jahren einen Kollegen gefragt, von welchem Fußball-Klub er Fan sei. Er meinte, von gar keinem, da er ja journalistisch neutral bleiben müsse.
Ich fand das erst mal amüsant. Doch er meinte das ernst. Und das fand ich dann so richtig lustig. Schließlich ist man doch zu allererst Fußball-Fan, bevor einen die Leidenschaft in diesen Beruf treibt.
Jedenfalls habe ich mir vor rund 30 Jahren wenig Gedanken über meine spätere Profession und erst recht keine über den potenziellen Wert von Neutralität im Fußball gemacht.
Denn natürlich war ich Fan. Und natürlich bin ich es immer noch. Und natürlich kann ich trotzdem neutral berichten. Das mag nicht immer einfach sein, aber es ist ganz einfach professionell.

Das Feindbild verschwimmt

Das Schöne am Bloggen ist deshalb, dass man diese Pflicht zur Objektivität mal kurz auf dem Standstreifen parken darf. Es geht schließlich um Subjektivität, um Meinung und Emotionen. Es ist paradox, dass genau diese Freiheit hier und jetzt zu einem Plädoyer für den FC Bayern führt, obwohl sich meine Fanwurzeln dereinst keineswegs an der Isar in den Boden gegraben haben.
Die Bayern sind Meister. Und zwar in einer Art und Weise, die jeden Zweifel, ob dieser Umstand denn tatsächlich verdient ist, mit Vollspann an die Latte nagelt. Und trotzdem können sie es nicht lassen, die Neider, mit ihrem lächerlichen Genörgel, ihrem peinlichen Spott und der albernen Häme. Sie wollen es partout nicht zulassen, dass ihnen ausgerechnet ihr hassgeliebtes Feindbild das mühsam konstruierte Bild eines billigen Feindes zerstört.
Die inoffiziellen Vereinsfarben des FC Bayern waren schon immer Schwarz und Weiß: Liebe oder Hass. Kein Platz für Neutralität. Es scheint, als hätten die Münchner Erfolge der 70er- und 80er-Jahre das simple Denkmuster des Kalten Krieges auch auf den deutschen Fußball projiziert: die oder wir. Entweder-Oder. FC Bayern oder eben nicht. In diesem Fußball bin ich aufgewachsen. Und weil mein Vater die "Dusel-Bayern" nicht leiden konnte, liebte ich sie nicht gerade.

"Euer Hass, ist unser Stolz!"

Ich wurde 1986 nicht Bayern-Fan, weil Bayern mit viel Dusel Meister wurde. Ich wurde Bremen-Fan, weil Michael Kutzop mit viel Pech Bremens Meisterschaft an den Pfosten setzte. Die Tragik faszinierte mich mehr als der Triumph. Die Sympathie für Werder ist geblieben, aber das Herz hat sich auf ersten Auswärtsfahrten vor rund 20 Jahren eine andere Heimat gesucht. Für die Roten aus München blieb es aber verschlossen.
"Zieht den Bayern die Lederhosen aus!" - Der gepflegte Bayern-Hass ist längst deutsche Fußball-Folklore. Es gehört zum guten Ton, den "Bauern" nicht mal den Dreck zwischen den Stollen zu gönnen. "Euer Hass, ist unser Stolz!", lautet das trotzige Motto der Südkurve. Und doch...! - Mittlerweile spüren viele Anti-Bayern: die Zeiten ändern sich. Und sie ändern Menschen und Stereotypen.
Es geht nicht um traditionelle Rivalitäten. Denn natürlich darf man den FC Bayern als Hamburger, Stuttgarter, Nürnberger, Dortmunder oder Giesinger auch weiterhin Kacke finden. Doch über diese historischen Rivalitäten hinaus, klingt die traditionelle Aversion eher wie das eintönige Blöken im Herdentrieb.

Eine Lanze für Uli Hoeneß!

Aber dieses Feindbild ist längst nicht mehr haltbar. Ottmar Hitzfeld hatte es bereits in seiner ersten Ära zerschlagen. Der charismatische Erfolgscoach ersetzte die Arroganz durch Selbstbewusstsein, den Hochmut durch Bodenhaftung und die vermeintliche Unnahbarkeit durch greifbare Nähe. Hitzfeld verpasste dem Klub damit ein neues Image und nahm so dem Hass die traditionelle Triebkraft. Plötzlich erkannten auch Nicht-Bayern-Fans schockiert: die sind ja fast schon ein bisschen sympathisch...
Mit dieser Wandlung wurde auch endlich die beachtliche Lebensleistung von Uli Hoeneß sukzessive ins rechte Licht gerückt. Der Erfolg war dem Verein schließlich nicht in den Schoß gefallen. Es war Hoeneß, der die einst finanziell maroden Bayern mit leidenschaftlicher Akribie zu einem familiären Welt-Klub modelliert und sich dabei stets wie ein Schutzschild vor sein Lebenswerk gestellt hat. Dabei musste er vieles einstecken und lernte deshalb schnell auch kräftig auszuteilen.
Wer den Bayern-Präsidenten verteidigt, steht schnell selbst in der Schusslinie. Sei’s drum! Denn wer fair sein will, muss auch den Uli hinter dem Hoeneß erkennen, den Menschen mit Herz hinter dem Macher mit Hirn. Benefizspiele für havarierte Vereine, dazu zahlreiche karitative Projekte – weit mehr als symbolpolitischer Aktionismus. Für Hoeneß ist Helfen eine Herzensangelegenheit, aber eine, die er aus den großen Schlagzeilen heraushalten will. Für Selbstverständliches, so hatte er mal sinngemäß erklärt, muss man sich nicht abfeiern lassen.

Springt mal über eure Schatten

Dafür bieten die sportlichen Erfolge schließlich ausreichend Gelegenheit. So wie jetzt, mit dieser atemberaubenden Hochgeschwindigkeitsmeisterschaft. Der 23. in der Vereinsgeschichte. Man muss auch mal über seinen Schatten springen können, um sich ins Licht zu bewegen, wo eine Leistung beleuchtet wird, die nichts anderes verdient hat als simple Anerkennung.
Es ist die Leistung einer Mannschaft ohne Stinkstiefel und Kotzbrocken. Ein Team aus sympathischen Stars und hochtalentierten Jungs. Mit einem Trainer Jupp Heynckes, der wie Hitzfeld Genialität mit Bescheidenheit und Charme verbindet und so den Klub mit Anspruch statt mit Arroganz zu erstklassigem Fußball und verdientem Erfolg führt.
Respekt für diesen FC Bayern. Spielen sie gegen meinen Verein, wünsche ich ihnen von Herzen einen schlechten Tag. Doch darüber hinaus wünsche ich ihnen einfach nur alles Gute - und für die Champions League das Beste!
In euerm Neid, ihr Bayern-Hasser, müsst ihr euch schon alleine suhlen.

Michael Wollny

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nitsche

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Ich geb ihm inhaltlich Recht, aber den Zeitpunkt kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen.

Ich persönlich habe noch nie so oft wie in dieser Saison, sogar von echten Bayernhassern, den Satz gehört "Ok, Respekt, dieses Jahr ist es wirklich unumstritten verdient". Jeder der nur annähernd etwas Fussballverstand hat und nicht nur seine Hardcore-Fanbrille trägt wird das so sehen. Alle haben es mitbekommen.

Ich muss leider aber auch sagen, dass genau diese Fähigkeit, die der Autor von den Bayernhassern einfordert, Teilen der Bayernfans oft selber fehlt. Wenn die Bayern mal nicht Meister werden, was ja eh selten genug vorkommt, dann können eben gerade die Bayernfans zu 98% den anderen den Erfolg nicht gönnen, geschweige denn ihn anerkennen. Da wurde dann wieder zuviel gemauert, der Platz war schepps, dier Schiri blind oder die Ecke rund. Das ist meiner Meinung nach eben die Zwickmühle, aus der sich dieser Verein befreien müsste, um sein Image zu verbessern. So Sätze der Fans wie "Endlich ist die Schale wieder da, wo sie hingehört" und Ähnliches sind da auch nicht nützlich. Die Schale gehört eben nicht von Natur aus nach München, sondern dahin, wo in der Spielzeit der erfolgreichste Fussball gespielt wurde. Das war eben die letzten zwei Jahre in Dortmund, davor in den letzten 10 Jahren auch mal in Wolfsburg, Stuttgart oder Bremen der Fall. Würde man in solchen Fällen mehr Demut und Sportgeist zeigen, wären die Anfeidungen auch nicht da, meiner Meinung nach. Man könnte sich dann nach schöner Leistung vielleicht sogar auch als Vereinsfremder freuen - so wie es mir damals mit bdpw. Kaiserslautern, Stuttgart oder Dortmund ging.

Und damit ich nicht wieder als nörgelnder Anti-Bayer hingestellt werde:
Ihr, die Bayern, ward in dieser Saison so geil wie keiner, ihr habt galaktischen, unbegreiflichen, außergewöhnlichen, übermenschlichen und noch anderweitig superlativen Fussball gespielt. Glückwunsch dazu.
 
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El_Cattivo

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nitsche schrieb:
dann können eben gerade die Bayernfans zu 98% den anderen den Erfolg nicht gönnen

Diese Zahl ist hoffentlich nicht dein Ernst.
Ich kann mich daran erinnern, dass letzte Saison zwar nicht alle, aber viele Bayern-Fans anerkannt haben, dass das Double für die Dortmunder absolut verdient war.

Warum der letzte Absatz sein muss versteh ich auch nicht.
Ab und an ist bei dir etwas mehr Fanbrille/Anti-Bayern-Brille im Spiel als du vielleicht zugeben willst.
 
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McLeo

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Überhaupt ist es der pure Wahnsinn, wirklichen Fans des FCB vorzuwerfen, dass sie anderen den Erfolg nicht gönnen würden. Kaum einem Verein wird soviel geneidet wie dem FC Bayern, ganz zu schweigen davon, mit was man sich als FCB Fan konfrontiert sieht, entweder ausgelacht, wenn man mal verliert, egal gegen wen, oder verspottet, weil man ja ein Erfolgsfan wäre.

Aber wir würden anderen Vereinen etwas neiden oder nicht gönnen...sicher nicht.
 

parkrocker92

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nitsche schrieb:
dann können eben gerade die Bayernfans zu 98% den anderen den Erfolg nicht gönnen

Diese Zahl ist hoffentlich nicht dein Ernst.
Ich kann mich daran erinnern, dass letzte Saison zwar nicht alle, aber viele Bayern-Fans anerkannt haben, dass das Double für die Dortmunder absolut verdient war.

Warum der letzte Absatz sein muss versteh ich auch nicht.
Ab und an ist bei dir etwas mehr Fanbrille/Anti-Bayern-Brille im Spiel als du vielleicht zugeben willst.

Eben bis auf die Zahl 98% muss ich nitsche absolut und voll umfänglich recht geben.
Auch den letzten Absatz hätte ich an seiner Stelle so gschrieben, da er einfach schon so einige Male als "nörgelnder Anti-Bayer" hingestellt wurde. (Und in deinem letzten Satz ja auch wieder.)
 

El_Cattivo

El_lenlange Wartezeit
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Dass ich das mit meinem letzten Satz tue liegt aber halt nunmal an der Prozentzahl, die völliger Quatsch ist, und an dem sarkastischen letzten Absatz.
 

Crooked Vulture

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Ach, ich hab mir heute ein Gespräch zwischen drei jungen Herren angehört, die sich aufgeregt haben, dass die Bayern nun schon zu arrogant sind die Meisterschaft zu feiern.
O-Ton: "Die sind so an sich selbst aufgegeilt, dass sie sich nicht mehr mal über die Meisterschaft freuen können."

:facepalm:
 

harry2511

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Ach, ich hab mir heute ein Gespräch zwischen drei jungen Herren angehört, die sich aufgeregt haben, dass die Bayern nun schon zu arrogant sind die Meisterschaft zu feiern.
O-Ton: "Die sind so an sich selbst aufgegeilt, dass sie sich nicht mehr mal über die Meisterschaft freuen können."

:facepalm:

völliger quatsch! in diesem video sieht man doch, dass da ordentlich gefeiert wird !
[ame]http://youtu.be/YMHO4fxBQkY[/ame]
:lol:

ne schmarrn, das video musste ich jetzt posten aber ich will da jetzt auch nicht drauf rumreiten. hat sich eben eh schon viel zu lang abgezeichnet und die nächsten champions league- und pokalpartien stehen unmittelbar bevor, auch wenns dennoch ein paar mehr hätten sein können, wenns denn dann schon offiziell ist.

ansonsten reih ich mich dann auch noch fix in die reihe derer ein, die neidlos anerkennen müssen, dass die bayern eine wahnsinns saison gespielt haben (auch wenn man sich als clubfan immernoch fragen kann, warum sich die anderen vereine gar so deppert angestellt haben und noch nichtmal ein tor zuhause gegen die bayern geschossen haben - sorry, der musste sein) und mehr als nur verdient deutscher meister geworden sind. gratulation dazu.
sollten sie im halb-oder gar im finale nicht auf dortmund treffen, wünsche ich auch bei der mission viel erfolg; der pokal darf aber gerne nach stuttgart oder freiburg gehen...

auf dass die nächste meisterschaft etwas spannender wird und ihr auch in anderen stadien mal wieder vor probleme gestellt werdet :mrgreen:
 
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nitsche

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Dass ich das mit meinem letzten Satz tue liegt aber halt nunmal an der Prozentzahl, die völliger Quatsch ist, und an dem sarkastischen letzten Absatz.
Der war ganz und gar nicht sarkastisch gemeint - er spiegelt meine TATSÄCHLICHE Meinung wieder. War nur eine kleine Anspielung auf die Medien und den Boulevard.
 
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