Das Problem sind ja auch nicht wirklich fehlende Erfolge, die mag es durchaus geben. Wobei es auch hier Ansichtssache ist, ob man Studiengebühren, G8, Rauchverbot etc befürwortet oder nicht. Ob man weiterhin auf ein veraltetes 3-stufiges Schulsystem bauen will, oder endlich einsieht, warum (andere europäische) Länder mit Gemeinschafts- und Gesamtschulen soviel besser dastehen als wir. Warum die eine Akadamikerrate von über 35% haben (pro Jahrgang) und wir so bei 20% dümpeln dürften (allerdings deutschlandweit).
Das Problem ist doch vielmehr, dass diese Partei seit mehr als 45 eine absolute Mehrheit im Landtag hat. Sie haben keinen Grund, notwendige und sinnvolle Kompromisse einzugehen. Stattdessen schieben sie in zahlreichen Hau-Ruck-Verfahren halbscharige "Reformen" durch. Ganz zu schweigen davon, dass sie sich immer mehr der totalen Lächerlichkeit preisgeben, indem sie in regelmäßigen Abständen ihre eigenen Gesetze/Projekte kippen. Wo sind denn Büchergeld und Transrapid? Gottseidank da wo sie hingehören, in der Versenkung.
Es ist einfach an der Zeit, dass in die tiefschwarze Behörden- und Ministeriumslandschaft etwas Farbe kommt. Ob das am Ende rot, grün oder im Notfall sogar gelb ist, ist letztlich fast schon egal.
Dafür braucht es aber auch endlich eine größere Menge an Menschen, die einsieht, dass eine Veränderung es Jugendarbeitsschutzgesetzes nicht mehr Ausbildungsplätze bringt, eine Zentrale für Bürgerrechte bei Missbrauch staatlicher Gewalt nicht die Polizeit unter Generalverdacht stellt, und ein niedrigschwelliges Hilfsprogramm für Drogenabhängige (Spritzentausch, Konsumräume, Schlafmöglichkeiten) nicht vom Teufel kommt. Das mögen jetzt sehr grüne Ansätze sein, aber sicherlich haben auf Liberale und "Sozial"demokraten ähnliche, für Bayern fast schon revolutionäre Ansätze. Und die durchzubringen gilts. Deswegen ist die Alternative "ich geh nicht wählen, weil ich nicht weiß was oder wen" einfach keine Alternative sondern Blindheit.