Also um das ganze mal klarzustellen, der Film ist nicht unbedingt christliche Propaganda, aber die Kirchen sind auch nicht total dagegen.
Die evangelische Kirche steht dem Film eher ablehnend gegenüber, während die Katholiken, wenigstens bei uns, dem Film relativ positiv gegenüberstehen.
Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber da Mel Gibson Mitglied einer fundamentalistischen Abspaltung der katholischen Kirche angehört, wird er wohl nicht besonders objektiv sein.
Die meisten Kritiken bezeichnen den Film als eine relativ sinnentlehrte Gewaltorgie, also als bloße exzessive Darstellung der Evangelien, aber nicht deren Interpretation, (die ja eigentlich den wichtigen Teil des Christentums ausmacht, nämlich die Widerauferstehung und das ewige Leben, Liebe und Barmherzigkeit.)
Aber Mel Gibson wollte ja genau diese 1:1, Wort für Wort Darstellung. Damit wird er sicherlich bei den Leuten Erfolg haben, die sehen wollen wie es "wirklich" war, ohne religiöse Verklärung.
Allerdings stellt sich die Frage, ob man an den Grundstein einer Weltreligion, welche wie oben erläutert auf Toleranz und Barmherzigkeit fußt, mit dieser Sichtweise überhaupt herangehen kann.
Das kann nämlich zu ziemlichen Fehlschlüssen beim nicht-christlichen Teil der Welt führen. Eine Religion, die vor Blut nur so trieft kann in deren Augen nichts gutes sein....
Auf jeden Fall stößt der Film eine interessante Debatte an, an der sich jeder beteiligen kann