Der Text stammt nicht von mir, aber leider ist da viel wahres dran:
Ein ganz normaler Sonntagnachmittag. Eine ganz normale 15-Jährige. „Rebecca, was machst du?“ „Musikfernsehen.“ Dann ist ja gut. Alles in bester Ordnung, oder?
Von wegen. Schauen Sie mal näher hin, wenn Ihre Kinder „Musikvideos“ ansehen. Denn wo Musik draufsteht, ist nicht nur Musik drin…
MTV – das steht zwar immer noch für „Music Television“. Nur: Musik zeigt MTV bloß noch am Rande. Stattdessen im Mittelpunkt: Ein aggressives Werbe-Dauerfeuer für Handy-Zubehör und abstoßendes Reality-TV.
Haben Sie schon mal zwölf Werbespots für Handy-Logos in vier Minuten gesehen? MTV sendet solche Blöcke mehrmals pro Stunde. Genau wie Viva.
Handy-Werbung auf MTV für die Zuschauer um die 14 geht so: Zuerst ein Spot von Jamba. 7 Logos im „Jamba! Sparabo“ für 2,99 €. Auf einem Logo greift sich eine Frau ins Höschen. Text: „Besorg's Deinem Handy mit diesem scharfen Logo.“
Die Firma zed bietet den Klingelton „Orgasmus (Extra lang!!!)“ an. Ein „Flirtservice“ ist über die 66666 erreichbar.
Ansonsten sind der Sound einer stöhnenden „Russischen Hammerwerferin“, das Video „Rattenweitwurf“ und eine Horoskop-Software für 4,99 € zu haben. Außerdem gibt's den Liebesberater „Dr. Love“ sowie für 1,99 € einen Original-Rülpser vom Oktoberfest.
Gezielte Täuschung der jungen Zuschauer? Die Düsseldorfer zed, eine Tochter des finnischen Telekom-Riesen Sonera, wirbt konsequent mit der großen Aufschrift „Gratis“ und dem kleinen Hinweis „zum Spar-Abo“.
Tatsächlich ködert zed (6 Millionen Kunden in Deutschland) die Kids mit einem „kostenlosen“ ersten Download – dass sie damit ein Monatsabo für 4,99 Euro erwerben, das sich bis auf Widerruf ständig verlängert, wird kaum klar.
Und dass zed für die Kündigung bei Kunden mit den von Kindern heiß geliebten Prepaid-Karten 5 € extra berechnet, steht nur in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf der zed-Website.
Wenn MTV noch Videos zeigt, dann meist in Kombination mit SMS-Abzocke, für 49 Cent pro Anruf. Die Zuschauer können abstimmen, ob ein Video weitergespielt oder abgebrochen wird.
Oder sie können Grüße („Ich, 16M, suche verzweifelt eine Freundin“) schicken, die dann per Laufband eingeblendet werden.
Die eigentlichen „Inhalte“ von MTV 2004 lernt man zum Beispiel in der Show „Dismissed“ kennen: Ein „Boy oder Girl“ wird von zwei anderen umworben, behält den einen und feuert den zweiten.
Vergangenen Montag sendete MTV in „Dismissed“ gegen 14 Uhr (Hausaufgaben-Zeit!) drei lesbische Frauen, die sich im Bett mit farbiger Schokoladensoße einrieben und danach ableckten.
Immerhin, Diskriminierung Homosexueller ist dem Sender nicht vorzuwerfen – der Großteil der vorgeführten Akteure ist homosexuell. Wie der junge Bodybuilder, der gezeigt wird, als ihm sein Vater für eine Show den Hintern glatt rasiert.
Das ist die Botschaft des gesamten traurigen MTV-Programms: Werde ein Star! Sehe aus wie ein Star! Treffe einen Star! Werde berühmt, ganz egal wie – sonst ist dein Leben nicht viel wert.
Ersten Ruhm bringt bereits das krasseste Handy der ganzen Schule – im Spar-Abo ab 4,99 € monatlich.
Ein ganz normaler Sonntagnachmittag. Eine ganz normale 15-Jährige. „Rebecca, was machst du?“ „Musikfernsehen.“ Dann ist ja gut. Alles in bester Ordnung, oder?
Von wegen. Schauen Sie mal näher hin, wenn Ihre Kinder „Musikvideos“ ansehen. Denn wo Musik draufsteht, ist nicht nur Musik drin…
MTV – das steht zwar immer noch für „Music Television“. Nur: Musik zeigt MTV bloß noch am Rande. Stattdessen im Mittelpunkt: Ein aggressives Werbe-Dauerfeuer für Handy-Zubehör und abstoßendes Reality-TV.
Haben Sie schon mal zwölf Werbespots für Handy-Logos in vier Minuten gesehen? MTV sendet solche Blöcke mehrmals pro Stunde. Genau wie Viva.
Handy-Werbung auf MTV für die Zuschauer um die 14 geht so: Zuerst ein Spot von Jamba. 7 Logos im „Jamba! Sparabo“ für 2,99 €. Auf einem Logo greift sich eine Frau ins Höschen. Text: „Besorg's Deinem Handy mit diesem scharfen Logo.“
Die Firma zed bietet den Klingelton „Orgasmus (Extra lang!!!)“ an. Ein „Flirtservice“ ist über die 66666 erreichbar.
Ansonsten sind der Sound einer stöhnenden „Russischen Hammerwerferin“, das Video „Rattenweitwurf“ und eine Horoskop-Software für 4,99 € zu haben. Außerdem gibt's den Liebesberater „Dr. Love“ sowie für 1,99 € einen Original-Rülpser vom Oktoberfest.
Gezielte Täuschung der jungen Zuschauer? Die Düsseldorfer zed, eine Tochter des finnischen Telekom-Riesen Sonera, wirbt konsequent mit der großen Aufschrift „Gratis“ und dem kleinen Hinweis „zum Spar-Abo“.
Tatsächlich ködert zed (6 Millionen Kunden in Deutschland) die Kids mit einem „kostenlosen“ ersten Download – dass sie damit ein Monatsabo für 4,99 Euro erwerben, das sich bis auf Widerruf ständig verlängert, wird kaum klar.
Und dass zed für die Kündigung bei Kunden mit den von Kindern heiß geliebten Prepaid-Karten 5 € extra berechnet, steht nur in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf der zed-Website.
Wenn MTV noch Videos zeigt, dann meist in Kombination mit SMS-Abzocke, für 49 Cent pro Anruf. Die Zuschauer können abstimmen, ob ein Video weitergespielt oder abgebrochen wird.
Oder sie können Grüße („Ich, 16M, suche verzweifelt eine Freundin“) schicken, die dann per Laufband eingeblendet werden.
Die eigentlichen „Inhalte“ von MTV 2004 lernt man zum Beispiel in der Show „Dismissed“ kennen: Ein „Boy oder Girl“ wird von zwei anderen umworben, behält den einen und feuert den zweiten.
Vergangenen Montag sendete MTV in „Dismissed“ gegen 14 Uhr (Hausaufgaben-Zeit!) drei lesbische Frauen, die sich im Bett mit farbiger Schokoladensoße einrieben und danach ableckten.
Immerhin, Diskriminierung Homosexueller ist dem Sender nicht vorzuwerfen – der Großteil der vorgeführten Akteure ist homosexuell. Wie der junge Bodybuilder, der gezeigt wird, als ihm sein Vater für eine Show den Hintern glatt rasiert.
Das ist die Botschaft des gesamten traurigen MTV-Programms: Werde ein Star! Sehe aus wie ein Star! Treffe einen Star! Werde berühmt, ganz egal wie – sonst ist dein Leben nicht viel wert.
Ersten Ruhm bringt bereits das krasseste Handy der ganzen Schule – im Spar-Abo ab 4,99 € monatlich.