Nur mal so vorneweg ein Disclaimer: Ich bin kein Saddam Fan (wer ist das schon?), aber das jetzt muss wirklich sein. Zuerst mal ein Zeitungsbericht (den interessanteren aus der Weltwoche darf ich leider nicht veröffentlichen):
quelle Rundschau
So, mal zusammenfassend:
- Medien sind wohl nicht zugelassen. Ob unabhängige Beobachter, sei zu bezweifeln
- Die Richter wurden von der jetzigen Regierung, die Saddam persönlich wohl hasst wie den Teufel, ernannt.
- Saddam darf sich nicht selber verteidigen. Würde er wohl was böses sagen, dass der USA nicht passt??
- Wieso werden nur Verbrechen in die Anklage miteingenommen, wo es keine amerikanische Beteiligung gab? Man denke Reagan hat Saddam giftgas verkauft..
- Die Zeugen kennt nicht mal die Verteidigung --> Wie kann sich diese Darauf vorbereiten?
- Die Todesstrafe wurde neu eingeführt. Wohl extra für Saddam. Wo bleiben da die Menschenrechte?
Aber wenn man ein wenig in die Materie eintaucht, wirds noch grausliger:
- Saddam muss sich für Kriegsverbrechen IM Land verantworten. Die Drei oben genannten Fälle sind aber geschehen, BEVOR dies strafbar wurde! Bis Mitte 90er Jahre waren nur Kriegsverbrechen geahndet, die im internationalen Bereich geschehen sind! Wo ist da die Rechtsstaatlichkeit?
- Das Gericht wird unter "Aufsicht" der USA gehalten. Zwar von irakischen Richtern, aber da diese von persönlichen Feinden des Angeklagten ausgesucht. Unabhängigkeit? War gestern..
- Der Verteidigung wurde keine Zeit gelassen, die Anklageschrift wirklich zu lesen.
Ich könnt noch weiter ausführen. So oder so stink die Sache zum Himmel. Stellt Saddam vor ein RICHTIGES Gericht. Und macht ihm da den Prozess. Aber was da abläuft, da frag ich mich: Wieso hängt man ihn nicht sofort und erspart sich diese unglaubliche Verarsche?
Tribunal ohne Transparenz
Vielleicht kann er sie hören, die Flugzeuge, die jeden Tag am Flughafen von Bagdad, der früher seinen Namen trug, abheben. Nur wenige Kilometer entfernt, in seiner Zelle im Camp Cropper, sitzt Saddam Hussein und wartet auf seinen Prozess. Am Mittwoch wird der ehemalige irakische Machthaber vor dem irakischen Sondertribunal Platz nehmen. Dann beginnt die erste Verhandlung gegen ihn und sieben weitere Mitglieder seines Regimes.
Die unzähligen Verbrechen, die zwischen dem 17. Juli 1968 (dem Tag der Machtergreifung der Baath-Partei) und dem 1. Mai 2003 geschahen, dem Zeitraum für den das Sondertribunal zuständig ist, sollen nicht in einem Massenverfahren verhandelt werden. Stattdessen sollen sich die Angeklagten für konkrete Fälle verantworten. Am Mittwoch wird das Massaker in dem schiitischen Ort Dujail angeklagt. Nach einem versuchten Attentat auf ihn ließ Hussein das Dorf überfallen. Rund 150 Bewohner wurden hingerichtet, andere interniert und gefoltert. In weiteren Prozessen sollen unter anderem die Giftgasangriffe 1988 in Halabja, eine Kampagne von brutalen Angriffen auf Kurden 1980 und die blutige Niederschlagung der schiitischen Aufstände nach dem Golfkrieg 1991 verhandelt werden.
Wo in Bagdad sich Hussein und die anderen Angeklagten verantworten müssen, ist nicht bekannt. Und auch ob Medien zugelassen sind, steht noch nicht fest. Der offizielle Sitz des Sondertribunals ist im ehemaligen Museum für Präsidentengeschenke. Dass dort der Prozess stattfinden wird, ist eher unwahrscheinlich. Vielmehr gibt es Spekulationen, dass in einem ehemaligen Palast des Diktators verhandelt werden wird.
So geheim wie der Ort ist auch die Identität der Richter. Das Sondertribunal sieht zwei Strafkammern mit je fünf Richtern vor. Ernannt werden diese von der irakischen Regierung. Einstellungskriterien sollen eine "hohe Moral" sowie Überparteilichkeit und Integrität sein. Die Richter selbst aber geben nichts über sich preis. Denn im Prozess gegen Saddam Hussein eingesetzt zu sein, heißt, sich in ständiger Lebensgefahr zu befinden. Im März dieses Jahres wurden ein Untersuchungsrichter und sein Sohn in Bagdad auf offener Straße ermordet, obwohl ihre Funktion geheim war.
Nur einer ist bekannt, das "Gesicht" des Tribunals. Bei der ersten Vernehmung Husseins vor einem Jahr trat der 35-jährige Untersuchungsrichter Rahid Juhi öffentlich auf. Bis dahin hatte nicht einmal seine Familie gewusst, dass er für das Sondertribunal arbeitete. Juhi machte seinen Abschluss an der juristischen Fakultät der Universität Bagdad, diente beim Militär, arbeitete im Justizministerium und war selbst Mitglied der Baath-Partei.
Mehr als 100 Zeugen sollen aussagen, ihre Namen sind aber nicht einmal der Verteidigung bekannt. Diese besteht aus lediglich einem Anwalt. Der irakische Jurist Chali al-Dulaimi ist der einzige Rechtsbeistand, der von 1500 arabischen und internationalen Verteidigern übrig blieb. Diese hatten sich freiwillig gemeldet, darunter der frühere US-Justizminister Ramsey Clark. Doch der Familie Hussein wurde die Zahl der Stimmen zum Prozess zuviel. Anfang August wurde der komplette Tross von Anwälten gefeuert. Sich selbst verteidigen darf Hussein nicht, das beschloss die irakische Regierung mit einer Gesetzesänderung noch im August.
Al-Dulaimis Aufgabe ist es nun, den ehemaligen Diktator vor der Todesstrafe zu bewahren. Das Statut des Sondertribunals sieht die Anwendung irakischen Rechts vor - und das erlaubt, von der Interimsregierung im Juni 2004 wieder eingeführt, die Todesstrafe. Das sorgte, neben der Frage, warum es keine internationale Gerichtsverhandlung gibt, für die heftigste Kritik - unter anderem von Human Rights Watch und der UN. Der irakische Präsident Dschalal Talabanis hat zwar erklärt, er würde ein Todesurteil gegen den früheren Machthaber nicht unterschreiben, weil er "gegen diese Art von Strafe sei". Doch das hätte nur zur Folge, dass ein anderer Amtsträger an seiner statt den Namen darunter setzen würde.
quelle Rundschau
So, mal zusammenfassend:
- Medien sind wohl nicht zugelassen. Ob unabhängige Beobachter, sei zu bezweifeln
- Die Richter wurden von der jetzigen Regierung, die Saddam persönlich wohl hasst wie den Teufel, ernannt.
- Saddam darf sich nicht selber verteidigen. Würde er wohl was böses sagen, dass der USA nicht passt??
- Wieso werden nur Verbrechen in die Anklage miteingenommen, wo es keine amerikanische Beteiligung gab? Man denke Reagan hat Saddam giftgas verkauft..
- Die Zeugen kennt nicht mal die Verteidigung --> Wie kann sich diese Darauf vorbereiten?
- Die Todesstrafe wurde neu eingeführt. Wohl extra für Saddam. Wo bleiben da die Menschenrechte?
Aber wenn man ein wenig in die Materie eintaucht, wirds noch grausliger:
- Saddam muss sich für Kriegsverbrechen IM Land verantworten. Die Drei oben genannten Fälle sind aber geschehen, BEVOR dies strafbar wurde! Bis Mitte 90er Jahre waren nur Kriegsverbrechen geahndet, die im internationalen Bereich geschehen sind! Wo ist da die Rechtsstaatlichkeit?
- Das Gericht wird unter "Aufsicht" der USA gehalten. Zwar von irakischen Richtern, aber da diese von persönlichen Feinden des Angeklagten ausgesucht. Unabhängigkeit? War gestern..
- Der Verteidigung wurde keine Zeit gelassen, die Anklageschrift wirklich zu lesen.
Ich könnt noch weiter ausführen. So oder so stink die Sache zum Himmel. Stellt Saddam vor ein RICHTIGES Gericht. Und macht ihm da den Prozess. Aber was da abläuft, da frag ich mich: Wieso hängt man ihn nicht sofort und erspart sich diese unglaubliche Verarsche?