So, der Bericht ist fertig.
Fettes Brot, 16.10.05, Ringlokschuppen, Bielefeld
Um 18.00 Uhr fuhren meine beste Freundin und ich los zu unserem ersten Einzelkonzert der Brote. Vorher hatte ich sie 2x auf Minifestivals gesehen, das war 2001 und 2005.
Um 18.20 Uhr sind wir am Ringlokschuppen (RLS) angekommen, geparkt haben wir schon nicht mehr auf dem RLS Parkplatz, sondern auf dem Parkplatz vom Lidl der direkt nebenan ist. Aus temperaturtechnischen Gründen blieben wir noch im Auto sitzen, Einlass war ja eh erst um 19.00 Uhr. Als wir uns dann um 18.40 Uhr in Richtung RLS aufmachten staunten wir nicht schlecht. Die Schlange vor dem Eingang war bereits riesig! Da hieß es erst einmal Zähne zusammenbeißen (bzw. klappern lassen) denn bei „angenehmen“ 14 Grad fror ich mir beinahe wörtlich den Arsch ab. Glücklicherweise wurden die Türen pünktlich geöffnet. Bevor wir nach 40 Minuten endlich im warmen RLS waren, habe ich mich noch ein wenig mit den beiden Mädels die hinter uns in der Schlange standen unterhalten. Außerdem haben Pia und ich einen mini Kälte-Report mit der Digicam aufgenommen.
Bevor ich in den RLS reinkam, wurde natürlich noch die Kontrolle durch die Security gemacht. Nachdem sie Ewigkeiten meine Oberschenkel betatschte (hatte mein Handy und die Cam in den Hosentaschen) konnte ich dann reingehen. Einmal am Typen vorbei, der die Eintrittskarte entwertete. Dann habe ich erst mal auf Pia gewartet. Sie beschwerte sich nur noch, dass die Security Lady ihr voll lange am Arsch rumgegrabbelt hat. Ja Gründlichkeit muss nun mal sein.
Dann ging unser Weg weiter, rechts in die große Halle (Hey, die Donots durften letztes Jahr nur in der kleinen Halle spielen...). Dort fanden wir auch rasch ein hübsches Plätzchen, rechts vor der Bühne in der dritten Reihe. Da noch viel Zeit bis zum Anfang des Konzertes blieb, traten wir zunächst noch in den Sitzstreik und musterten die Leute um uns herum. Auffällig war, dass definitiv mehr Frauen als Männer vor Ort waren. Die in Massen erwarteten „Boris du bist soooo süß“ Teenies blieben zwar nicht ganz fern, aber es war weniger schlimm wie von mir erwartet. Immerhin wenn man sich mal den Blog zum 2. Teil der AWG-Tour auf der Homepage der Brote ansieht, sind da schon einige dieser informationsreichen Aussagen wie geil die Brote doch aussehen. Ich nehme jetzt einfach mal bereits vorweg, wie scheiße unser Platz dann letzten Endes doch war, da wir einfach die falschen Leute (nett ausgedrückt) neben und vor uns hatten. Da war eine Gruppe von ca. 10 Mädels die ich ungefähr auf 16 Jahre einschätzen würde. Die waren selbst in dem Alter noch dermaßen kindisch ("Boris ist soooo süß" etc pp). Aber über solche Sprüche kann man mit viel Geduld ja noch hinweghören. Nur was sie sich dann geleistet haben, war der Hammer. Die Mädels standen 1. plus 2. Reihe rechts von der Bühne. Pia und ich ja direkt dahinter. Irgendwann wurde da richtig viel Platz frei, ist ja logo, dass wir dann aufrücken. Da höre ich nur ein Mädel zum anderen sagen: "Wieso stehen die denn hier in der 2. Reihe?". Das so eine Aussage nicht zu einer besseren Meinung über die Mädels führte ist wohl klar. Ich meine, ist ja nicht so, dass wir uns in die zweite Reihe geprügelt hätten. Also habe ich ihr auch klar gemacht, dass ich von ihr nicht viel halte...
Und wieder einen Schritt zurück, weg von den Publikumslästereinen. Pünktlich um 20.. Uhr ging es dann los. Es gab keine Vorband. Stattdessen wurde eine ca. 15 minütige Diashow gezeigt. Die Diashow an sich war eine gute Idee mit guten und teilweise auch sehr lustigen Fotos. Es gab nur einen Nachteil, denn die Musik die unterlegt wurde, war teilweise grauenvoll.
Nach der Diashow zeichnete sich dann ein Schatten auf der Leinwand ab, die Brote standen auf der Bühne – bereit RLS zu hiphoppen (falls es das Wort überhaupt gibt...). Als opener wurde „Wie immer“ gespielt. Die Wahl stellte für mich keine Große Überraschung dar, ist schließlich auch der Opener des aktuellen Albums und als Opener auch textlich bestens geeignet. Nachdem die letzten Takte von „Wie immer“ verklungen waren fragten die Brote, ob das Konzert bisher ok war. Als das Publikum diese Frage bejahte, meinte die Band, dass sie dann ja auch jetzt aufhören könnte. Doch dann fiel Boris ein, dass er vorher noch das nächste Lied singen müsste. Es folgte „Lauterbach“ mit einer abgeänderten Einleitung, danach ging es mit dem ursprünglichen Lied weiter. Ich musste übrigens noch etwas feststellen. Ich hatte noch nie soviel Platz auf einem Konzert! Da war ich ganz andere Sachen gewohnt. Aber mir fiel auch auf, dass das Publikum auffallend ruhig war. Das merkten auch die Brote, so kam die Frage, warum das Publikum so still sei und ob wir auf einen Witz warten würden. Da das Publikum dies bejahte, kam der ultimative Witz des Abends: „Was ist weiß und liegt unterm Baum?“ „Schnee“ kam als Antwort vom Publikum. Das war die richtige Antwort und es wurde sich noch für den alten Witz entschuldigt.
Als Setlist gebe ich einfach mal dieselbe wie beim Tourstart in Lingen an, wobei ich sie selber nicht mehr auf die Reihe kriege, bin mir also nicht sicher ob sie 100%ig passt:
Wie immer
Lauterbach
Die meisten meiner Feinde
Kuba
Emanuela
O La La
Hier drinne
Da draussen
Ich hasse das Remix
Soll das alles sein?
Schrotteimer
An Tagen wie diesen
Falsche Entscheidung
Ich bin müde
Was in der Zeitung steht
Schwule Mädchen
Freestyle
Yasmin
Love don’t come easy (Background)
The Grosser
Jein
Glaub dran
Nordisch by nature mit Ghostbustersmelodie
Da ich das gesamte Konzert nicht mehr auf die Reihe kriege, folgt nun noch ein kleines best of, also alles was ich noch weiß.
Als Einleitung zum Lied „O la la“ wurde gesagt, dass ein Akkordeon das sexieste Instrument sei und das der Funke auch auf unsere Genitalien überspringen würde.
Auch klasse war es, als die Brote einen Rocksong coverten (auch wenn ich ihn nicht kannte). Da guckte das Publikum erst mal blöd aus der Wäsche. Ich dagegen fand es toll. An anderer Stelle coverten die Brote übrigens eine Stelle eines Liedes von Snoop Dog (keine Ahnung welches, da kenne ich mich nicht so aus).
Abwechselung bot sich auch durch diverse Tanzeinlagen (ich sag nur Handtücher übern Kopf schwingen, war ein lustiges Bild. Irgendwer schmiss sein Handtuch ins Publikum und alle waren voll scharf drauf. Warum? Findet ihr fremden Schweiß in Handtüchern geil?). Tanzeinlagen gab es übrigens nicht nur von den Broten sondern auch von Finkenauer, dem Backgroundchor und vom DJ.
Gelungen war auch die Einleitung zu „Ich hasse das“. Es wurde ein Rottweiler angekündigt, der hoffentlich an der Kette sei. Da war mir bewusst das jetzt „Ich hasse das“ oder „Hass Part 2“ kommen würde. Dann kam Dr. Renz mit einer „Gangstamütze“ auf die Bühne und los gings.
Schade fand ich übrigens, dass das Publikum zu den Liedern „Emanuela“, „Schwule Mädchen“, „Jein“ und „Nordisch by nature“ am meisten abging, während es bei den andere Liedern ehr verhalten war.
Nordisch by nature wurde übrigens wieder mit der Melodie von Ghostbusters gesungen – ich finde die abgewandelte Version sogar noch besser wie das Original!
Auch eine super Idee war es, als die Brote mit dem Backgroundchor die Rollen tauschten. Emele sang das Lied „Love don’t come easy” und die Brote standen im Hintergrund und sagen und tanzten – göttlich.
Nach 1 Std. 20 Min. Spielzeit verließen die Brote das erste mal die Bühne. Doch sie kamen wieder und spielten ein paar Zugaben – so wie es sich gehört. Nach 15 Minuten verschwanden sie dann noch einmal von der Bühne, erklommen sie aber nach kurzer Zeit noch für ein letztes mal um „Glaub dran“ und „Nordisch by nature“ zu spielen. Dann verließ die Band nach 2 Stunden Spielzeit entgültig die Bühne.