An manchen Tagen glauben die Schreiber von 11Freunde auch, dass alles zu Gold wird, sobald sie es anfassen. "So läuft das Geschäft" kann nicht die Argumentation dafür sein, beim erstmöglichen Moment der Andeutung von großem externen Interesse das Training unentschuldigt zu verpassen. Man kann auch stilvoll äußern, dass man sehr gerne das Angebot von Barcelona annehmen will. Ein bisschen Vernunft darf man auch im Fußballgeschäft erwarten.
Darum geht es doch gar nicht. "Denn natürlich ist es eine Frechheit, dass ein junger Mann, der vor grade mal 12 Monaten einen Fünfjahresvertrag unterschrieben hat, plötzlich die Arbeit verweigert."
Nur haben Fans und Verantwortliche beim BVB eben Micky und Dembélé als Dortmunder Neuzugänge geliebt und als Spieler waren sie dann plötzlich 100 % "Echte Liebe", obwohl sie für ihren Wechsel eben jenes Spielchen auch schon durchgezogen haben. Erst nachdem das Fehlverhalten ein zweites Mal beim Wechsel vom BVB weg auftritt, wird plötzlich wieder geschimpft, der bis dato einwandfreie Charakter in Frage gestellt, usw. – würde man so ein Verhalten aufrichtig verurteilen und sich nicht dem "so läuft das Geschäft" unterwerfen, hätte man Dembélé oder auch Micky also gar nicht verpflichten dürfen.
Das, was ankotzt, ist diese super scheinheilige Doppelmoral! Aber das hat beim BVB mit "Echte Liebe" und "Traditionsverein" ja Tradition. Der BVB ist eine Aktiengesellschaft (bzw. eigentlich eine Kommanditgesellschaft auf Aktien), ein kapitalistischer Großkonzern und einer der Big Player des hyperkommerziellen Fußballgeschäfts. Nur in der eigenen Darstellung sind die noch "biggeren Player" natürlich immer die Bösen.
Hier auch nochmal ein Artikel über die Vergangenheit von Dembélé:
BVB: Erpressung hat bei Ousmane Dembélé Methode - WELT