Gestern zurückgekommen aus drei Wochen Italien-Urlaub und mal anbei einige Spotlights und Gedanken:
- Wie wunderschön ist bitte die Cinque Terre? Wir waren in Manarola für 4 Tage und dort im Meer zu baden war mein absolutes Highlight. Man konnte mit Schnorchel und Brille so viele verschiedene tolle Meerestiere sehen. Auch Quallen sind einfach wahnsinnig schön anzusehen, wenn gleich sie ziemlich invasiv sind und die Fischbestände arg beuteln. Die Preise sind natürlich wahnsinnig hoch und auch die Dörfer leiden vermutlich sehr unter dem Massentourismus, aber es ist einfach die schönste Gegend in der ich je war.
- Mailand ist viel, viel, viel besser als sein Ruf. Natürlich gibt es dort viele Leute, die einen sehr starken Geltungsdrang haben, aber die Stadt ist super sehenwert und wahnsinnig lebenswert. San Siro war die Erfüllung eines Traums und ein wirklich geiles Stadionerlebnis - das Milan noch das 2:2 macht, war natürlich das Highlight. Brera, die Kanäle, der Dom, das Schloss - sehr tolle Stadt.
- Venedig wirkt sehr surreal - man kann sich das nicht so wirklich bewusst machen, dass das alles mitten im Meer ist, selbst wenn man mit dem Schiff vom Flughafen in die Stadt fährt. Sobald abends die großen Kreuzfahrtschiffe ablegen, ist die Stadt wie leer gefegt - selbst an der Rialto-Brücke und auf San Marco sieht man dann fast niemanden mehr, was sicher auch daran liegt, dass viele sich die Lagune einfach nicht mehr leisten können.
- Florenz ist als Stadt durchaus schön, aber wir fanden es viel zu voll (sooo viele Amerikaner!) und vor allem hat uns wahnsinnig gestört, dass überall (!) Autos fahren! Dazu wird man von den Museen dort (für mein Befinden) krass abgezockt - natürlich haben die Uffizien und die GdA Kunstwerke von Weltformat, aber vor allem bei zweitgenannten zahlt man nur um den David zu sehen.
- Genua fliegt noch vollständig unter dem Radar, ist aber wirklich ein tolles Reiseziel, weil man vor den Toren der Stadt (z.B. in Quinto, Quarto oder auch Boccadasee) super baden kann und es dabei auch kulturell (was für Paläste!) und kulinarisch viel zu bieten hat.
- Über Rom muss man nicht reden - Caput Mundi und das aus gutem Grund. Gefühlt wird die Stadt nur immer dreckiger, was sehr schade ist.
- Man kann in Italien 3 Wochen nur mit dem Zug unterwegs sein und sich wirklich 100 % drauf verlassen, dass die Bahn funktioniert. Wir hatten nur von Florenz nach Rom 10 Minuten Verspätung, aber das nimmt man als DB geplagter gar nicht mehr wahr.
Nachdem wir die letzten 10 Jahre familiärbedingt fast nur in Andalusien waren (bei Fragen dazu immer melden - wir haben dort inzwischen fast alles gesehen!), war das eine tolle, andere Erfahrung. Kulinarisch liegt uns die italienische Küche viel mehr, was für so eine lange Zeit, natürlich super gut geeignet ist. Badetechnisch verstehe ich den Ansatz Italiens nicht mit den ganzen privatisierten Stränden - das macht Spanien viel, viel besser! Krass zu sehen ist, wie viel niedriger das Lohnniveau der Italiener ist, bei nahezu gleichen Lebensmittelpreisen. Vor allem Essen gehen in den größeren Städten ist wirklich genauso teuer wie bei uns, was natürlich krass zu Buche schlägt. Dafür sind die Preise für (italienisches) Frühstück nahezu lächerlich niedrig und vor allem der Cafe in jeder noch so kleinen Bäckerei einfach ein Gedicht.