Kontroverse Fragestellung - Ernährungsberater oder -wissenschaftler gesucht

Gunga

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Ich war letzte Woche in meinem Fitnesstudio und habe dort aufgrund der Tatsache, dass ich dringend abnehmen muss und will auch das Thema Ernährung mit angesprochen. Ohne das jetzt breit aufzufächern... meine Trainerin (und auch zertifizierte Ernährungs-keineahnungwas) sagte dann, dass es für jede Mahlzeit auch eine festgelegte Reihenfolge der Nahrungsmittel gibt. Diese da wäre:
1. Trinken
2. Rohkost
3. Gekochtes
4. Süsses
Soweit so gut. Aber sie sagte auch dass ich nur VORHER und niemals beim oder nach dem Essen trinken soll und eine Trinkpause von 1-2h nach dem Essen einhalten soll.
Begründet hat sie das damit, dass der Magen für die Menge N an Nahrung auch die entsprechende Menge N an Enzymen zum Abbauen der Nährstoffe bereitstellt. Wenn dann nachher noch Flüssigkeit drauf kommt, würde die Menge N an Nahrung ja verdünnt und nachträglich erhöht und die bereitgestellten Enzyme könnte die neue Menge nicht mehr verstoffwechseln und die Nährstoffe würden wieder in Fett umgewandelt und eingelagert.

Dazu hätte ich gern eine Zweit- oder gern auch Drittmeinung.
Mir kommt das einfach blödsinnig vor, da es für die Menge N im Magen doch eh irrelevant ist, wann was dazu kommt. Das wird in meiner Welt im Magen ja nicht aufgeschichtet und von unten nach oben abgebaut.
"Hier Enzymgruppe Flüssigkeit. Wir sind jetzt durch und legen uns wieder schlafen."
"Alles klar Flüssigkeit. Als nächstes kommt Enzymgruppe Rohkost dran."
[30 Minuten spöter]
"Fuck! Enzymgruppe Flüssigkeit! Notfall! Der Mensch hat noch was getrunken. Sofort ausrücken!"
"Nee lass mal Chef, wir ham Feierabend. Legs derweil ins Lager wir kommen morgen wieder."

Irgendwie lässt mir das keine Ruhe und ich brauche gern Meinungen und fundiertes Wissen dazu.
Danke
 

TonyMac

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"Diese da wäre:
1. Trinken
2. Rohkost
3. Gekochtes
4. Süsses"

Hab schon gelesen, dass diese 2 bis 4 in der Reihenfolge genau falsch herum sind.
Rohkost benötigt viel länger zu Verdauen als Süßes und Gekochtes, gärt deswegen im Magen oder sonst wo vor sich hin.

Bei Robert Lewandowski hieß es mal, er würde deshalb zuerst den Nachtisch essen.
 

Gunga

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Oh man... das ist ja nochmal verrückter. Da ich eh nicht so der Nachtisch-Mensch bin, ist das für mich nicht ganz so relevant.
 

Mike1893

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Das hab ich jetzt so auch noch nie gehört. Im Normalfall hilft trinken doch sogar beim abnehmen da es doch auch ein leichtes Gefühl der Sättigung hervorruft.
 

Grüner

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Um was geht es dir? Abnehmen oder optimale Versorgung mit Nährstoffen (mikro (Mineralien,Vitamine und so) oder makro (Proteine, Fett, Kohlenhydrate)).
 

Grüner

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Na dann gilt die alte Regel das man weniger essen sollte als man verbraucht. Wie, wo, was und wann du isst ist aus thermodynamischer Sicht egal. Ich würde es gleichmäßig verteilen, finde ich persönlich am angenehmsten.

Wenn dann nachher noch Flüssigkeit drauf kommt, würde die Menge N an Nahrung ja verdünnt und nachträglich erhöht und die bereitgestellten Enzyme könnte die neue Menge nicht mehr verstoffwechseln und die Nährstoffe würden wieder in Fett umgewandelt und eingelagert.

Stimmt nicht, Fett bildest du wenn du eine positive Energiebilanz hast. Würdest du die aufgenommene Nahrung nicht verstoffwechseln ((aufnahmefähig machen)mit oder ohne den Enzymen) dann kannst du sie auch nicht aus deinem Darm aufnehmen und scheidest sie wieder aus.

Denk daran das 1 kg Körperfett rund 7000 kcal hat, dauert also etwas.
 
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thedoomass

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Ich war letzte Woche in meinem Fitnesstudio und habe dort aufgrund der Tatsache, dass ich dringend abnehmen muss und will auch das Thema Ernährung mit angesprochen. Ohne das jetzt breit aufzufächern... meine Trainerin (und auch zertifizierte Ernährungs-keineahnungwas) sagte dann, dass es für jede Mahlzeit auch eine festgelegte Reihenfolge der Nahrungsmittel gibt. Diese da wäre:
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Soweit so gut. Aber sie sagte auch dass ich nur VORHER und niemals beim oder nach dem Essen trinken soll und eine Trinkpause von 1-2h nach dem Essen einhalten soll.
Begründet hat sie das damit, dass der Magen für die Menge N an Nahrung auch die entsprechende Menge N an Enzymen zum Abbauen der Nährstoffe bereitstellt. Wenn dann nachher noch Flüssigkeit drauf kommt, würde die Menge N an Nahrung ja verdünnt und nachträglich erhöht und die bereitgestellten Enzyme könnte die neue Menge nicht mehr verstoffwechseln und die Nährstoffe würden wieder in Fett umgewandelt und eingelagert.

Dazu hätte ich gern eine Zweit- oder gern auch Drittmeinung.
Mir kommt das einfach blödsinnig vor, da es für die Menge N im Magen doch eh irrelevant ist, wann was dazu kommt. Das wird in meiner Welt im Magen ja nicht aufgeschichtet und von unten nach oben abgebaut.
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"Alles klar Flüssigkeit. Als nächstes kommt Enzymgruppe Rohkost dran."
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"Fuck! Enzymgruppe Flüssigkeit! Notfall! Der Mensch hat noch was getrunken. Sofort ausrücken!"
"Nee lass mal Chef, wir ham Feierabend. Legs derweil ins Lager wir kommen morgen wieder."

Irgendwie lässt mir das keine Ruhe und ich brauche gern Meinungen und fundiertes Wissen dazu.
Danke

Immer wieder spannend mit welchen Theorien bei der Ernährung ums Eck gekommen wird. Habe diesen Quatsch vor über 10 Jahren schon mal gehört, das hält sich hartnäckig. Das ist ja jetzt noch unter der Kategorie harmlos zu verbuchen m.M. nach, da gibt es definitiv gefährlichere "Tips".
 
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Rock´n´Rolla

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Meine Frau ist Ernährungstherapeutin und hat angewandte Ernährungsmedizin studiert und ich hab ihr gerade deinen Post gezeigt.

Sie sagt das ist absoluter Schwachsinn mit dem Essen und Trinken.

Ernährungsberater ist außerdem kein geschützter Begriff. Wenn du wirklich deine Ernährung umstellen möchtest wäre es sinnvoll dich an eine/n Diätasisstent/in zu wenden oder deine Krankenkasse zu kontaktieren die haben ggf. interne Fachleute (welche aber oft auch nicht qualitativ die besten sind, ohne jemandem nahe treten zu wollen)
 

hoppel-poppel

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Hi, ich habe durch Ernährungsumstellung seit Herbst rund 35 Kilo abgenommen und halte meine 70+-1 Kilo jetzt seit ca 2 Monaten. Ich hab das mit medizinischer, physiotherapeutischer und verhaltenstherapeutischer Begleitung gemacht, Ziel war ein neues Bewusstsein fürs essen zu bekommen.. Aber das mit dem trinken habe ich alles so noch nicht gehört. Und sprechen wir beim trinken jetzt rein von Wasser?
Ich nahm mit es mit kalorienzählen ab (angefangen bei 1100 kcal/tag, drei Mahlzeiten, keine Nahrungsergänzungsmitteln, wenig Salz, ausreichend Protein über die Nahrung und ja nicht keto). Trinken hieß es jederzeit, nur kalorienarme Getränke falls gewünscht nur zu den Mahlzeiten. Dazwischen nur Wasser.
Ich würde vielleicht eine Fachdiätassistentin fragen. Eine Freundin ließ sich im fitnessstudio eine keto Diät aufschwatzen, wenn die jetzt ein Brot nur schief anschaut sind fünf Kilo mehr drauf...
 
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schupfnudel

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Wenn es dir rein um die Gewichtsabnahme geht, benötigst du einfach nur ein Kaloriendefizit. Was dabei Sinn macht, die Kalorien mehr an den Kohlenhydraten und am Fett einzusparen und die Proteine hoch zu halten. Alles andere, was man wann mit was in Kombination zu sich nimmt ist dabei in deinem Fall doch völlig irrelevant.
Ich hab ca. 20 Kilo abgenommen, allerdings schon vor 20 Jahren ohne irgendwelche Supplements, Ernährungsberater, super Social media Influencer Tipps oder sonst was. Einfach weniger Essen, dann nimmt man ab. 🤷‍♀️

Kraftsport dazu zu machen ist aber auf jeden Fall super. Hab ich damals leider überhaupt nicht gemacht, genauso wenig wie auf die Makronährstoffverteilung zu achten, und war dann dementsprechend das beste Beispiel für skinny fat, da ich mir meine komplette Muskulatur halt mit runtergehungert hab 🙃
 

hoppel-poppel

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Bei mir bestand die tägliche Ernährung aus ca 10% Kohlenhydrate, 5% Fett und minimum 0.8 g Proteine pro Kilo Körpergewicht. Dazu Sport, dadurch hab ich tatsächlich nur rund 3 kg Muskelmasse verloren. Mein Diabetes typ 2 hats mir gedankt, bin jetzt seit Februar ohne Medikamente stabil bei HbAc1 von 5.1
Ich glaub auch dass es die Mischung aus Sport und Ernährung macht, und vorsicht - beim Fett zählt auch jegliches Öl in der Pfanne mit:mrgreen:
 

MsUnicorn

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Wenn du abnehmen willst, zählt im Grunde nur das Kaloriendefizit. Salopp gesagt kannst du dir auch jeden Tag McDonalds reinpfeiffen - solange du im Defizit liegst, wirst du abnehmen. Wann du trinkst ist absolut irrelevant, genug sollte es sein und nach Möglichkeit ungesüßt. Ausreichend Flüssigkeitsaufnahme begünstigt die Abnahme.

Auf die Makros würde ich noch achten. Ausreichende Menge Kohlehydrate, genug - aber nicht zu viel - gesunde Fette und wichtig: Eiweiß. Die sorgen dafür, dass die vorhandene Muskelmasse nicht großartig abgebaut wird - Muskeln verbrennen schließlich fett. Wenn du Sport machst dürfen das ruhig 2 g pro Kilo Körpergewicht sein. In der Diät fährt man mit ca 1,6 g pro kg Gewicht gut.

Mein Tipp: tracken. Die Yazio App ist dafür zum Einstieg echt gut, da man fast jedes Lebensmittel tracken kann und die macros ordentlich aufgeschlüsselt sind.

Da du dich im Fitnessstudio angemeldet hast, gehe ich davon aus, dass du mit Sport nachhelfen möchtest. Cardio ist zum Anfang, vor allem zu abnehmen, das beste, aber da ich dich als massiven Mann (im positiven Sinne) in Erinnerung habe, würde ich dir empfehlen parallel an die Geräte zu gehen. Kraftsport verbrennt zwar bei weitem nicht so viele Kalorien in kurzer Zeit wie cardio, aber er brennt nach. Also auf lange Sicht werden die wachsenden Muskeln deinen Grundbedarf an Kalorien steigern.
 
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Funkyandy

Mach mir den Hirsch
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In der Theorie ist es richtig, dass am besten schon vor (und zwar nicht direkt vor, sondern etwas früher: 20-30 Mins) den Mahlzeiten und nicht währenddessen oder direkt danach getrunken werden soll. Dann wird ganz nebenbei auch der Magen schon mal gefüllt und man ist schneller satt. Hab ich jedenfalls so in meinem Studium zum veganen Ernährungsberater gelernt. Aber das sind halt so Mini-Optimierungen, die nicht der Kern einer guten Ernährung darstellen. Gibt da auch 1000 andere Punkte, die zu beachten wären, aber die meisten Menschen eher davon abhalten sich gut zu ernähren, weil es stressige Regeln sind. Weiteres Beispiel: kein Kaffee/Tee direkt vor, zu oder nach Mahlzeiten, weil die enthaltenen Tannine die Eisenaufnahme hemmen. Diese Regel/Optimierung kann für 0,5% der normalen Leute (Hochleistungsportler*innen mal ausgenommen) relevant sein, weil sie sehr starke Probleme mit zu wenig Eisen haben und daher wirklich auf sowas achten sollten. Für alle anderen ist es dann eher unnützes Wissen, was den Kopf blockiert, den Spaß an guter Ernährung nimmt und am Ende eher dazu beiträgt, dass sich gar nicht mehr an sinnvolle Regeln gehalten wird, weil alles ja nur stressig und kompliziert ist.

Wenn eine Ernährungsumstellung für dich eine hohe Relevanz hat, dann wende dich am besten an eine professionelle Ernährungsberatung, der du wirklich vertraust und wo dann im optimalen Fall auch dein Einzelfall beachtet wird (z.B. Analyse deiner Essgewohnheiten mit Hilfe von Ernährungstagebuch). Wenn die Ernährungsumstellung wirklich ernsthafte gesundheitliche Gründe hat, muss übrigens ein*e Mediziner*in konsultiert werden. Dabei dürfen Berater*innen gar nicht mehr beraten, sondern müssen an diese weiterleiten.
 

Gunga

Parkrocker
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Ihr seid alle ganz lieb und ich mag eure Expertise, sei sie nun gelernt und/oder erfahren.
Kurzer Background: ich mache Sport. Bin auch nicht erst seit gestern im FattyFitty. Ich bin einfach zu schwer. Punkt. Das zieht Side Effects mit sich. Rückenschmerzen, Bluthochdruck sind nur zwei davon. Das beeinträchtigt mich dann wieder im Sport machen. Teufelskreis.
Wir kochen jeden Tag frisch. Ernähren uns hauptsächlich vegetarisch sind aber Flexitarier. Fisch und Poulet sind unserer hauptsächlichen Fleischlieferant. Ich habe defizite bei den Proteinen und werde daher mehr Jogurt und Quark ins Portfolio nehmen. KH mit Reis, Nudeln und Kartoffeln als Standard. Bohnen, Linsen etc. sowie Salat und Früchte gehören zum täglichen Essensplan dazu. Alkohol nur am WE. Ansonsten Wasser und Kaffee mit Milch. Ab und zu mal was Süsses aber sehr in Maßen.
Mein Training besteht aus Cycling (also Cardio) und Zirkeltraining für alle Muskelgruppen. Wenn es das Wetter zulässt un dich Bock habe dann nehm ich auch das richtige Fahrrad und fahr draussen.
Mir ging es ja in erster Linie um die Aussage mit dem Trinken, weil die für mich einfach Quatsch ist. Und ihr habt mir das im Groben und Ganzen ja auch allgemein gesagt bestätigt.
Mein Hausarzt hat eben die Abnehmspritze (die für Nicht-Diabetiker) noch mit ins Spiel gebracht. Ich möchte dieses Medikament aber vorerst noch denjenigen überlassen, die es nötiger als ich brauchen und es konventionell probieren.
 
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Mike1893

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Glaube beim abnehmen an sich gibt es, was Nahrung angeht, vermutlich nicht das Geheimrezept das jedem hilft.
Bei mir waren es zum Beispiel viele Eier die ich gegessen haben, meist Rührei zum Frühstück. Mittags esse ich generell wenig, meist Salat oder Obst, abends dann rotes Fleisch, Huhn oder Pute mit Reis, Nudeln oder Kartoffeln. Schweinefleisch haben wir fast gänzlich gestrichen.
Das muss jetzt aber nicht heißen das dir das genau so gut hilft wie mir. Kaloriendefizit ist halt das A und O. Die hier schon angesprochene Yazio app hat mir hier extrem geholfen.