Die Neugier hat mich dieses Jahr an den Ring getrieben. Und frisch geduscht möcht ich hier meine noch frischen Erinnerungen vom Nürburgring direkt an euch weitergeben und wage mich mal an das heisse Eisen eines Vergleichs.
Anreise / Kassen / Bänder
Dem Ring merkt man an, dass er Austragungsort div. Veranstaltungen ist (z.B. 24h Rennen, DTW etc.), an denen die Fans campen. Dementsprechend ist die Anreise recht unproblematisch: Perfekt ausgeschildert, Leitsysteme und Ordner weisen die Wege zu den noch freien Plätzen. Insgesamt ist das Ganze sehr relaxed: Man wartet kaum für die Zufahrt auf die Parkplätze, welche erst recht sehr nahe an den Camping-Platzen sind: Wir hatten kaum 10min zwischen Zelt und Auto. Die Bändchen hat man auch innert Minuten am Handgelenk.
Staus, weites Schleppen des Gepäcks, Warten fürs Bändchen und Stress: Fehlanzeige am Ring.
Campingplätze
Platz hat's mehr als genug am Ring. Das macht das ganze natürlich relativ relaxed in Sachen Camping: Pavillions und Anhänger sind das normalste der Welt auf dem Gelände. Das macht das Ganze natürlich recht praktisch. Auch Glasflaschen sind auf dem Geländer erlaubt.
Das ist natürlich wahnsinnig praktisch, vorallem da man eigentlich gar nicht kontrolliert wird am Einlass, was man so auf's Gelände schleppt. Natürlich ist nicht's passiert - sogar Scherben waren trotz Glasflaschen Mangelware - aber irgendwie hinterliess es bei mir im Magen trotzdem ein flaues Gefühl.. vielleicht bin ich aber auch nur Paranoid...
Was man aber sehen muss: Viele Plätze haben enorme Hanglage, was auf Dauer auch nicht angenehm ist. Wir hatten zum Glück ein recht flaches Gelände. Und natürlich ist das Park-Gelände in Nürnberg deutlich schöner als die Rennstrecke in der Eifel.
Umfeld
Im Park gibts den XXXL Lutz, am Ring gibts die Ortschaften. Das ist sogar noch praktischer. Ich ging regelmässig nach Nürburg um zu Frühstücken, mal in ner Bar ein Bier zu nehmen oder auch einfach nur an den Getränkemarkt um den Vorrat aufzustocken. Praktisch.
Partyqualitäten
Um ehrlich zu sein: Ich war an einem der ruhigeren Campingplätze. So hat man es mir wenigstens gesagt. Und entsprechend war auch Tote Hose. Aber auch sonst hab ich beim Umherstreifen zwischen den Plätzen zum Urteil gekommen, dass am Park mindestens genau so viel Party gemacht wird wie am Ring, eher noch mehr. Aber wie gesagt: Mein Empfinden, ich fands schön, dass ich dieses Jahr so viel schlafen konnte im Zelt. ;)
Wege zu den Bühnen
Der Ring ist gross. Entsprechend sind das auch die Wege zu den Bühnen. Von meinem Zelt bis zur Center Stage hab ich - je nach Verkehr - knapp 35-50 Minuten gebraucht: Das ist definitiv viel zu viel um dazwischen mal zum Zelt zurück zu gehen. Wen man zu den Stages geht, bleibt man da..
Center Stage
Die Center Stage am Ring hat 6 Videoleinwände. Das braucht sie aber auch. Denn die Center Stage ist bei der Boxengasse angesiedelt und dementsprechend hat sie eine schlauchige Form: Ewigs lang und kaum Breite.. So sind auch die Leinwände angeordnet: Je 2 Stück, die ersten beiden neben der Stage, die nächsten ca. 40-70 m weiter hinten, die nächsten weitere 40-70m weiter hinten.
Das führt dazu, dass man für einigermassen gute Plätze für die Headliner bereits vor 4 Uhr nachmittags an die Center gehen muss um es wenigstens in den zweiten Wellenbrecher zu schaffen. Und ansonsten hat man halt eher das Gefühl, Fernsehen zu schauen an den Leinwänden, denn das Geschehen an der Bühne kann man sonst eher erahnen als sehen. Relaxed hinten rein hocken wie man es von anderen Festivals kennt, geht am Ring definitiv nicht.
Alterna Stage und Club Stage
Wie die Center sind auch die beiden anderen Bühnen riesig. Und entsprechend muss man sich hier auch vorkämpfen, oder halt früh da sein. Gerade die Club Stage hatte teilweise lange Schlagen, da überfüllt. Und wie auch bei der Center gilt für die Alterna, dass hinten reinhocken und relaxen nicht wirklich möglich ist, man sieht / hört einfach nichts.
Bühnen-Wechsel
"Bühnen-Hopping" am Ring ist enorm mühsam. Gerade bei den späteren Acts muss man das genau planen, denn wenn man an der Center einigermassen etwas sehen will, braucht man schnell mehr wie 30 Min um sich bis zur Alterna vor zu kämpfen. Das hat dazu geführt, dass wir uns eigentlich jeden Tag für eine Stage entschieden haben und dort geblieben sind. Schade, ich hab viele Bands so verpasst, die ich sehen wollte. Aber es ist schlicht unmöglich.
Auch für das Verlassen des Geländes braucht man teilweise sehr sehr viel Geduld. Nach Metallica am Samstag haben wir mehr als eine Stunde gebraucht, um von unserer Position vor der Center überhaupt zum Ausgang des Geländes zu kommen, geschweige denn dann noch im riesen Menschenstrom zu den Zelten zurück zu gehen.
Essen / Merchandising / Stände
Am Ring gibt's sehr viel auf dem Gelände sonst zu erleben: Dutzende Promo-, Merchandising-, und Essensstände. Die Qual der Wahl. Die Preise waren ok, 2.80 EUR für ein 3dl Bier, gab's für 4 EUR nen Teller Nudeln, von dem man satt wurde. Und es war sogar meist anständig bis sehr gut im Geschmack. So was hat eher Seltenheitswert an einem Festival, das war schon klasse.
Stressfaktor
So entspannt die Anreise und das Campen war, so unentspannt fand ich das Veranstaltungsgelände. Bühnenwechsel muss man generalstabsmässig planen, wenn man gewisse Acts ein wenig näher sehen will, muss man verdammt früh unterwegs sein. So etwas wie Spontanität kann man sich am Ring kaum leisten und das ist verdammt schade. Denn gerade das lieb ich am Festival: Mich von meiner Laune treiben zu lassen, da ne Band anschauen, dort kurz reinschnuppern, dann Stage wechseln und wieder zurück und manchmal einfach nur im Gras liegen und zum Sound relaxen.
Aber das ist mein subjektives empfinden. Insgesamt fühlte ich mich viel gestresster am Ring wie am Park oder an einem noch kleineren Festival.
Fazit
Der Ring ist ein klasse Festival. Muss man vielleicht mal gesehen haben, um es selbst zu beurteilen. Aber ich persönlich mags lieber eine Nummer kleiner. Und deshalb werd ich den Ring nicht wiedersehen, auch wenn's mir immernoch verdammt viel spass gemacht hat.
Anreise / Kassen / Bänder
Dem Ring merkt man an, dass er Austragungsort div. Veranstaltungen ist (z.B. 24h Rennen, DTW etc.), an denen die Fans campen. Dementsprechend ist die Anreise recht unproblematisch: Perfekt ausgeschildert, Leitsysteme und Ordner weisen die Wege zu den noch freien Plätzen. Insgesamt ist das Ganze sehr relaxed: Man wartet kaum für die Zufahrt auf die Parkplätze, welche erst recht sehr nahe an den Camping-Platzen sind: Wir hatten kaum 10min zwischen Zelt und Auto. Die Bändchen hat man auch innert Minuten am Handgelenk.
Staus, weites Schleppen des Gepäcks, Warten fürs Bändchen und Stress: Fehlanzeige am Ring.
Campingplätze
Platz hat's mehr als genug am Ring. Das macht das ganze natürlich relativ relaxed in Sachen Camping: Pavillions und Anhänger sind das normalste der Welt auf dem Gelände. Das macht das Ganze natürlich recht praktisch. Auch Glasflaschen sind auf dem Geländer erlaubt.
Das ist natürlich wahnsinnig praktisch, vorallem da man eigentlich gar nicht kontrolliert wird am Einlass, was man so auf's Gelände schleppt. Natürlich ist nicht's passiert - sogar Scherben waren trotz Glasflaschen Mangelware - aber irgendwie hinterliess es bei mir im Magen trotzdem ein flaues Gefühl.. vielleicht bin ich aber auch nur Paranoid...
Was man aber sehen muss: Viele Plätze haben enorme Hanglage, was auf Dauer auch nicht angenehm ist. Wir hatten zum Glück ein recht flaches Gelände. Und natürlich ist das Park-Gelände in Nürnberg deutlich schöner als die Rennstrecke in der Eifel.
Umfeld
Im Park gibts den XXXL Lutz, am Ring gibts die Ortschaften. Das ist sogar noch praktischer. Ich ging regelmässig nach Nürburg um zu Frühstücken, mal in ner Bar ein Bier zu nehmen oder auch einfach nur an den Getränkemarkt um den Vorrat aufzustocken. Praktisch.
Partyqualitäten
Um ehrlich zu sein: Ich war an einem der ruhigeren Campingplätze. So hat man es mir wenigstens gesagt. Und entsprechend war auch Tote Hose. Aber auch sonst hab ich beim Umherstreifen zwischen den Plätzen zum Urteil gekommen, dass am Park mindestens genau so viel Party gemacht wird wie am Ring, eher noch mehr. Aber wie gesagt: Mein Empfinden, ich fands schön, dass ich dieses Jahr so viel schlafen konnte im Zelt. ;)
Wege zu den Bühnen
Der Ring ist gross. Entsprechend sind das auch die Wege zu den Bühnen. Von meinem Zelt bis zur Center Stage hab ich - je nach Verkehr - knapp 35-50 Minuten gebraucht: Das ist definitiv viel zu viel um dazwischen mal zum Zelt zurück zu gehen. Wen man zu den Stages geht, bleibt man da..
Center Stage
Die Center Stage am Ring hat 6 Videoleinwände. Das braucht sie aber auch. Denn die Center Stage ist bei der Boxengasse angesiedelt und dementsprechend hat sie eine schlauchige Form: Ewigs lang und kaum Breite.. So sind auch die Leinwände angeordnet: Je 2 Stück, die ersten beiden neben der Stage, die nächsten ca. 40-70 m weiter hinten, die nächsten weitere 40-70m weiter hinten.
Das führt dazu, dass man für einigermassen gute Plätze für die Headliner bereits vor 4 Uhr nachmittags an die Center gehen muss um es wenigstens in den zweiten Wellenbrecher zu schaffen. Und ansonsten hat man halt eher das Gefühl, Fernsehen zu schauen an den Leinwänden, denn das Geschehen an der Bühne kann man sonst eher erahnen als sehen. Relaxed hinten rein hocken wie man es von anderen Festivals kennt, geht am Ring definitiv nicht.
Alterna Stage und Club Stage
Wie die Center sind auch die beiden anderen Bühnen riesig. Und entsprechend muss man sich hier auch vorkämpfen, oder halt früh da sein. Gerade die Club Stage hatte teilweise lange Schlagen, da überfüllt. Und wie auch bei der Center gilt für die Alterna, dass hinten reinhocken und relaxen nicht wirklich möglich ist, man sieht / hört einfach nichts.
Bühnen-Wechsel
"Bühnen-Hopping" am Ring ist enorm mühsam. Gerade bei den späteren Acts muss man das genau planen, denn wenn man an der Center einigermassen etwas sehen will, braucht man schnell mehr wie 30 Min um sich bis zur Alterna vor zu kämpfen. Das hat dazu geführt, dass wir uns eigentlich jeden Tag für eine Stage entschieden haben und dort geblieben sind. Schade, ich hab viele Bands so verpasst, die ich sehen wollte. Aber es ist schlicht unmöglich.
Auch für das Verlassen des Geländes braucht man teilweise sehr sehr viel Geduld. Nach Metallica am Samstag haben wir mehr als eine Stunde gebraucht, um von unserer Position vor der Center überhaupt zum Ausgang des Geländes zu kommen, geschweige denn dann noch im riesen Menschenstrom zu den Zelten zurück zu gehen.
Essen / Merchandising / Stände
Am Ring gibt's sehr viel auf dem Gelände sonst zu erleben: Dutzende Promo-, Merchandising-, und Essensstände. Die Qual der Wahl. Die Preise waren ok, 2.80 EUR für ein 3dl Bier, gab's für 4 EUR nen Teller Nudeln, von dem man satt wurde. Und es war sogar meist anständig bis sehr gut im Geschmack. So was hat eher Seltenheitswert an einem Festival, das war schon klasse.
Stressfaktor
So entspannt die Anreise und das Campen war, so unentspannt fand ich das Veranstaltungsgelände. Bühnenwechsel muss man generalstabsmässig planen, wenn man gewisse Acts ein wenig näher sehen will, muss man verdammt früh unterwegs sein. So etwas wie Spontanität kann man sich am Ring kaum leisten und das ist verdammt schade. Denn gerade das lieb ich am Festival: Mich von meiner Laune treiben zu lassen, da ne Band anschauen, dort kurz reinschnuppern, dann Stage wechseln und wieder zurück und manchmal einfach nur im Gras liegen und zum Sound relaxen.
Aber das ist mein subjektives empfinden. Insgesamt fühlte ich mich viel gestresster am Ring wie am Park oder an einem noch kleineren Festival.
Fazit
Der Ring ist ein klasse Festival. Muss man vielleicht mal gesehen haben, um es selbst zu beurteilen. Aber ich persönlich mags lieber eine Nummer kleiner. Und deshalb werd ich den Ring nicht wiedersehen, auch wenn's mir immernoch verdammt viel spass gemacht hat.