Rock am Ring 2016 – Mendig gescheitert?
Hier für alle die es interessiert mal meine Eindrücke vom Rock am Ring Wochenende über die Organisation etc. Die Bands hab ich bewusst mal außen vor gelassen (viel gesehen hab ich ja eh nicht).
Anreise/Parken
Zum ersten Mal kostete Mittwoch anreisen mehr..stolze 20 Euro pro Person. Geldmacherei. Mir schien es als haben das wohl sehr viel in Anspruch genommen, was MLK mal locker nen hohen 6-stelligen Betrag zusätzlich in die Kasse gespült hat. Anders als die Jahre vorher war aber nichts. Die Begründungen waren Mumpitz.
Naja seis drum, wir konnten dieses Jahr ausnahmsweise eh erst Donnerstag. Öffnung der Campingplätze war 6:00….wir waren halb 6 morgens am Start, da ging schon gar nichts mehr. Ca. 2 Stunden auf den Parkplatz gebraucht. Aber nicht auf irgendeinen..neee..weil man pünktlich da war, wurde man auf den letzten Campingplatz gelotst der vorhanden war…die näheren waren noch zu..angeblich zu schlammig…kurz darauf wurden sie geöffnet..aha…wir haben geschlagene 3,1 km vom Parkplatz bis zu unserem finalen Camp gemessen. Sowas ist einfach nicht zumutbar.
Bändchen
Bändchen am Haupteingang eine Katastrophe. Habe gehört das Leute da bis zu 5 Stunden gestanden haben…hoffnungslos unterbesetzt. Es gab noch eine Station näher am Parkplatz da konnten wir unser Band in 5 Minuten holen. Entweder haben die erst kurz bevor wir dort lang sind aufgemacht oder die wurde übersehen.
Ich verstehe weiterhin nicht wieso man immer noch auf die klassischen Bändchen mit Aluverschlsus verzichtet. Die zugeschweißten waren schon nicht der Hit und konnten mit ein bisschen Pech abreißen und jetzt die Plastikdinger. Hat sich am ersten Abend bei mir irgendwie zugezogen sodass meine Hand etwas abgeschnürt war. Bei der Bändchenausgabe am Haupteingang(!) sagte man mir man könnte das nicht einfach so wechseln das dürfe man nicht..ahja…bei der Bändchenstation am komplett anderen Nebeneingang 30 Minuten Fußmarsch entfernt würde das gehen..klar, natürlich…kein Bock drauf gehabt, weitergemacht. Am nächsten Morgen war meine Hand dann aber so dick das ich den Marsch dann doch auf mich genommen habe…die Bändchenstation war natüüürlich zu…ab zum Haupteingang…ne Stunde war ich unterwegs. Dort das selbe Problem einem scheinbar etwas fähigeren Ordner mitgeteilt der dieses dann sekündlich problemlos getauscht hat. Danke an die unfähigen vom Vortag
Camping
Letztes Jahr war ich auf nem etwas kleineren VIP Parkplatz, habe von den vielen Problemen auf dem normalen Campingplatz nichts mitbekommen. Es wurde gesagt vieles ist dieses Jahr wesentlich besser…wenn das jetzt aber besser war will ich nicht wissen wie das letztes Jahr gewesen ist. Den ewig langen Weg zum Camping hatte ich ja schon erwähnt. Abgesehen von den Frühanreisern am Mittwoch sollte alles andere um 6:00 öffnen. Als wir ankamen aufm Campingplatz war schon sogut wie alles voll. Irgendwo hat wohl noch was aufgemacht, aber wann und wo konnte einem niemand so wirklich sagen. Nach 30 Minuten Wanderung wurde es den Leuten allmählich zu bunt es es wurde angefangen in zweiter (so wie wir), dritter und später sogar vierter Reihe auf einem großen Hauptweg zu campen.
Toiletten waren viel zu wenig zur Verfügung. Grade für Frauen ein großes Problem. In erreichbarer Nähe waren stolze 8 Spülklos je Geschlecht. Dixis fürs schnelle Geschäft waren weit und breit nicht zu sehen.
Viele Leute gelangen ohne Probleme/Kontrollen aufs teurere Rock N Roll Camping und konnten sich dort breit machen. Die Campingkapazitäten wurden im Gegensatz zum letzten Jahr angeblich um 1/3tel erweitert. Gereicht hat es trotzdem vorne und hinten nicht..und falls doch, war es schlecht organisiert.
Wo wir auch bei den Kontrollen wären. Gab es keine. Völlig unverständlich. Ich meine okay, ich bin auch kein Freund des ewigen Anstehens und wenn einer in seinem Koffer ne Glaspulle Schnaps oder was weiß ich mitschleppt is mir das auch vollkommen Latte. Kontrollen fanden aber GAR nicht statt…es gab ein Kontrollenzelt, aber neben dem waren Wege von jeweils 20-30 Meter Breite und jeder ist einfach nebenher gegangen. Es geht also nicht um das mitbringen von Glas, Bengalos oder kleinem Feuerwerk. Übertrieben gesagt: Terroristen hätten problemlos nen 200kg Sprengkopf mit na Decke drüber da reinziehen können. Irgendwer hat da komplett nicht nachgedacht, ein Kontrollzelt aufzustellen wo keienr durchgeht, es von den Ordnern aber auch nix gesagt wurde.
Securities / Ordner
Wo wir auch bei den Ordnern wären. Viele wussten gar nicht wo oben und unten ist. Wird sich da vorher nichtmal nen paar Tage geschult um überhaupt zu wissen was Sache ist? Da wusste keiner was der andere sagt und jeder sagt was anderes (siehe z.B. mein angegebenes Beispiel mit den Bändchen). Ein passender Kommentar den ich bei FB las: „manche Ordner/Volunteers machten den Eindruck als würden sie motivationslos ihre Sozialstunden ableisten“. Grade viele genervte Volunteers sollten sich Gedanken machen. Manche wollen wohl nur das kostenlose Ticket abgreifen und dafür möglichst wenig machen. Wenn ich mich für so ein Programm melde, muss ich aber auch wissen das es ein 90000-Mann Festival ist und auch eine 16-Stunden Arbeit übers Wochenende verteilt in manchen Bereichen in Stress ausarten kann/wird. Wenn ich das nicht aushalte, bitte nicht für sowas melden.
Wetterlage/Abbruch/Abreise
Freitag wurde angeblich zu spät Bescheid gegeben für das Gewitter, was wohl zusammen mit den resultierenden rund 80 Verletzten der Hauptgrund war das Festival am Sonntag abzubrechen. MLK die Schuld zu geben seitens der Gemeinde/Politik wegen später Warnung halte ich für falsch. Ein Blitz ist am Veranstaltungsgelände eingeschlagen, der andere auf dem Campingplatz. Hier hätte es also auch bei einer frühzeitigen Warnung ebenso Verletzte gegeben. Ins Auto wären trotz Mahnung ein verschwindend geringer Teil der Besucher geflüchtet, soviel steht fest. Ab dieser Nacht war dann eine Menge Politik und Öffentlichkeitswahrnehmung im Spiel und am Ende hatte Marek es nichtmal mehr selbst in der Hand. Wem man jetzt den schwarzen Peter für die Absage zuschiebt mag ich final nicht sagen, aber zumindest Sonntag hätte Marek versucht weiterzumachen…die Verbandsgemeinde Mendig nicht. Fakt ist, und das macht es umso ärgerlicher, im Nachhinein waren weder Samstag die Absage/Verschiebung nötig noch die komplette Absage am Sonntag. Es hätte alles den normalen Programmverlauf nehmen können.
Meiner Einschätzung nach war die Absage am Sonntag im Nachhinein fahrlässiger und schlimmer als eine Durchführung des Tages. Den kompletten Platz bis 12:00 zu räumen war erstmal völlig utopisch, zumal viele auch erst morgens von der Absage erfahren haben. Was folgte war ein Tag in totalem Chaos bei einer schwülen Bullenhitze von bis zu 30 Grad. Auf dem Parkplatz tat sich stundenlang gar nichts, die Läden/Stände waren alle zu, viele hatten keinen Proviant zu essen oder trinken mehr. So kollabierten reihenweise die Leute (vor allem junge Mädels) und man fuhr in weniger als im Schritttempo irgendwann an einem provisorisch aus stangen und na Plane gebautem „Sani-Zelt“ vorbei, wo ein Mädel bitterlich weinte weil ihr Freund/ihre Freundin grad abtransportiert wurde. Die tat mir so Leid, kein schöner Anblick.
Als persönliches „Highlight“ des Supersonntages hatten wir dann, nachdem wir nach 3,5 Stunden vom Parkplatz weg waren, 80km vor Köln noch eine größere Panne und mit meinem Auto ab Köln später noch ne kleinere Panne. So hab ich am Ende statt optimalen 2,5 Stunden satte 11 gebraucht und bin irgendwann kurz vor Mitternacht angekommen.
Fazit:
Ich bin gespannt wie es mit Rock am Ring weitergeht und die Veranstalter müssen sich ernsthaft die Frage stellen, ob man mit Mendig nicht gescheitert ist. Oder im nächsten Jahr wieder mit zahlreichen Verbesserungen, von denen nichts (oder zumindest nicht viel) zu sehen ist, aufschlägt. Vllt. Ist man in manchen Punkten auch nicht gescheitert, sondern steht vor einer nicht lösbaren Aufgabe. Vllt. Ist eine einzige große Campingfläche für 80000-90000 Leute einfach nicht vernünftig zu handeln auf diesem Gelände. Zudem ist abzuwarten wie sich der Abbruch der Verbandsgemeinde und das „wir wollen weiterspielen“ der Veranstalter auf die Zukunft auswirkt. Und in wie fern Marek dann noch seine Finger im Spiel hat (bin da grad nicht ganz im Bilde ob er auch in Zukunft zumindest hier noch mitmischt, als Veranstalter standen dieses Mal ja sowohl MLK als auch Livenation auf den Plakaten). Man konnte ihm jedenfalls deutlich ansehen, wie er geknickt auf der Bühne stand und ihm der Abbruch wirklich nahe ging und er um Fassung rang.
So, das war jetzt erstmal viel Kritik und hört sich schlimm an. Mich als Person mit 14 Jahren Festivalerfahrung kann so schnell nix mehr schocken. Ich hab schon alles erlebt und vieles negatives ist mir mittlerweile auch egal, bzw. denk ich mir dann „yo, is halt so“. Daher ist die ganze Kritik eher so aus dem Blinkwinkel geschrieben von Leuten die noch nicht so oft auf Festivals waren, jünger sind und so einer Chaossituation noch nicht ausgesetzt waren. Und für die war es sicher kein tolles Wochenende.
So, soweit vorerst von mir, hoffe es war ein bisschen interessant für manche und konnte mal einen guten Einblick ins Chaos-Wochenende geben.
Hier für alle die es interessiert mal meine Eindrücke vom Rock am Ring Wochenende über die Organisation etc. Die Bands hab ich bewusst mal außen vor gelassen (viel gesehen hab ich ja eh nicht).
Anreise/Parken
Zum ersten Mal kostete Mittwoch anreisen mehr..stolze 20 Euro pro Person. Geldmacherei. Mir schien es als haben das wohl sehr viel in Anspruch genommen, was MLK mal locker nen hohen 6-stelligen Betrag zusätzlich in die Kasse gespült hat. Anders als die Jahre vorher war aber nichts. Die Begründungen waren Mumpitz.
Naja seis drum, wir konnten dieses Jahr ausnahmsweise eh erst Donnerstag. Öffnung der Campingplätze war 6:00….wir waren halb 6 morgens am Start, da ging schon gar nichts mehr. Ca. 2 Stunden auf den Parkplatz gebraucht. Aber nicht auf irgendeinen..neee..weil man pünktlich da war, wurde man auf den letzten Campingplatz gelotst der vorhanden war…die näheren waren noch zu..angeblich zu schlammig…kurz darauf wurden sie geöffnet..aha…wir haben geschlagene 3,1 km vom Parkplatz bis zu unserem finalen Camp gemessen. Sowas ist einfach nicht zumutbar.
Bändchen
Bändchen am Haupteingang eine Katastrophe. Habe gehört das Leute da bis zu 5 Stunden gestanden haben…hoffnungslos unterbesetzt. Es gab noch eine Station näher am Parkplatz da konnten wir unser Band in 5 Minuten holen. Entweder haben die erst kurz bevor wir dort lang sind aufgemacht oder die wurde übersehen.
Ich verstehe weiterhin nicht wieso man immer noch auf die klassischen Bändchen mit Aluverschlsus verzichtet. Die zugeschweißten waren schon nicht der Hit und konnten mit ein bisschen Pech abreißen und jetzt die Plastikdinger. Hat sich am ersten Abend bei mir irgendwie zugezogen sodass meine Hand etwas abgeschnürt war. Bei der Bändchenausgabe am Haupteingang(!) sagte man mir man könnte das nicht einfach so wechseln das dürfe man nicht..ahja…bei der Bändchenstation am komplett anderen Nebeneingang 30 Minuten Fußmarsch entfernt würde das gehen..klar, natürlich…kein Bock drauf gehabt, weitergemacht. Am nächsten Morgen war meine Hand dann aber so dick das ich den Marsch dann doch auf mich genommen habe…die Bändchenstation war natüüürlich zu…ab zum Haupteingang…ne Stunde war ich unterwegs. Dort das selbe Problem einem scheinbar etwas fähigeren Ordner mitgeteilt der dieses dann sekündlich problemlos getauscht hat. Danke an die unfähigen vom Vortag
Camping
Letztes Jahr war ich auf nem etwas kleineren VIP Parkplatz, habe von den vielen Problemen auf dem normalen Campingplatz nichts mitbekommen. Es wurde gesagt vieles ist dieses Jahr wesentlich besser…wenn das jetzt aber besser war will ich nicht wissen wie das letztes Jahr gewesen ist. Den ewig langen Weg zum Camping hatte ich ja schon erwähnt. Abgesehen von den Frühanreisern am Mittwoch sollte alles andere um 6:00 öffnen. Als wir ankamen aufm Campingplatz war schon sogut wie alles voll. Irgendwo hat wohl noch was aufgemacht, aber wann und wo konnte einem niemand so wirklich sagen. Nach 30 Minuten Wanderung wurde es den Leuten allmählich zu bunt es es wurde angefangen in zweiter (so wie wir), dritter und später sogar vierter Reihe auf einem großen Hauptweg zu campen.
Toiletten waren viel zu wenig zur Verfügung. Grade für Frauen ein großes Problem. In erreichbarer Nähe waren stolze 8 Spülklos je Geschlecht. Dixis fürs schnelle Geschäft waren weit und breit nicht zu sehen.
Viele Leute gelangen ohne Probleme/Kontrollen aufs teurere Rock N Roll Camping und konnten sich dort breit machen. Die Campingkapazitäten wurden im Gegensatz zum letzten Jahr angeblich um 1/3tel erweitert. Gereicht hat es trotzdem vorne und hinten nicht..und falls doch, war es schlecht organisiert.
Wo wir auch bei den Kontrollen wären. Gab es keine. Völlig unverständlich. Ich meine okay, ich bin auch kein Freund des ewigen Anstehens und wenn einer in seinem Koffer ne Glaspulle Schnaps oder was weiß ich mitschleppt is mir das auch vollkommen Latte. Kontrollen fanden aber GAR nicht statt…es gab ein Kontrollenzelt, aber neben dem waren Wege von jeweils 20-30 Meter Breite und jeder ist einfach nebenher gegangen. Es geht also nicht um das mitbringen von Glas, Bengalos oder kleinem Feuerwerk. Übertrieben gesagt: Terroristen hätten problemlos nen 200kg Sprengkopf mit na Decke drüber da reinziehen können. Irgendwer hat da komplett nicht nachgedacht, ein Kontrollzelt aufzustellen wo keienr durchgeht, es von den Ordnern aber auch nix gesagt wurde.
Securities / Ordner
Wo wir auch bei den Ordnern wären. Viele wussten gar nicht wo oben und unten ist. Wird sich da vorher nichtmal nen paar Tage geschult um überhaupt zu wissen was Sache ist? Da wusste keiner was der andere sagt und jeder sagt was anderes (siehe z.B. mein angegebenes Beispiel mit den Bändchen). Ein passender Kommentar den ich bei FB las: „manche Ordner/Volunteers machten den Eindruck als würden sie motivationslos ihre Sozialstunden ableisten“. Grade viele genervte Volunteers sollten sich Gedanken machen. Manche wollen wohl nur das kostenlose Ticket abgreifen und dafür möglichst wenig machen. Wenn ich mich für so ein Programm melde, muss ich aber auch wissen das es ein 90000-Mann Festival ist und auch eine 16-Stunden Arbeit übers Wochenende verteilt in manchen Bereichen in Stress ausarten kann/wird. Wenn ich das nicht aushalte, bitte nicht für sowas melden.
Wetterlage/Abbruch/Abreise
Freitag wurde angeblich zu spät Bescheid gegeben für das Gewitter, was wohl zusammen mit den resultierenden rund 80 Verletzten der Hauptgrund war das Festival am Sonntag abzubrechen. MLK die Schuld zu geben seitens der Gemeinde/Politik wegen später Warnung halte ich für falsch. Ein Blitz ist am Veranstaltungsgelände eingeschlagen, der andere auf dem Campingplatz. Hier hätte es also auch bei einer frühzeitigen Warnung ebenso Verletzte gegeben. Ins Auto wären trotz Mahnung ein verschwindend geringer Teil der Besucher geflüchtet, soviel steht fest. Ab dieser Nacht war dann eine Menge Politik und Öffentlichkeitswahrnehmung im Spiel und am Ende hatte Marek es nichtmal mehr selbst in der Hand. Wem man jetzt den schwarzen Peter für die Absage zuschiebt mag ich final nicht sagen, aber zumindest Sonntag hätte Marek versucht weiterzumachen…die Verbandsgemeinde Mendig nicht. Fakt ist, und das macht es umso ärgerlicher, im Nachhinein waren weder Samstag die Absage/Verschiebung nötig noch die komplette Absage am Sonntag. Es hätte alles den normalen Programmverlauf nehmen können.
Meiner Einschätzung nach war die Absage am Sonntag im Nachhinein fahrlässiger und schlimmer als eine Durchführung des Tages. Den kompletten Platz bis 12:00 zu räumen war erstmal völlig utopisch, zumal viele auch erst morgens von der Absage erfahren haben. Was folgte war ein Tag in totalem Chaos bei einer schwülen Bullenhitze von bis zu 30 Grad. Auf dem Parkplatz tat sich stundenlang gar nichts, die Läden/Stände waren alle zu, viele hatten keinen Proviant zu essen oder trinken mehr. So kollabierten reihenweise die Leute (vor allem junge Mädels) und man fuhr in weniger als im Schritttempo irgendwann an einem provisorisch aus stangen und na Plane gebautem „Sani-Zelt“ vorbei, wo ein Mädel bitterlich weinte weil ihr Freund/ihre Freundin grad abtransportiert wurde. Die tat mir so Leid, kein schöner Anblick.
Als persönliches „Highlight“ des Supersonntages hatten wir dann, nachdem wir nach 3,5 Stunden vom Parkplatz weg waren, 80km vor Köln noch eine größere Panne und mit meinem Auto ab Köln später noch ne kleinere Panne. So hab ich am Ende statt optimalen 2,5 Stunden satte 11 gebraucht und bin irgendwann kurz vor Mitternacht angekommen.
Fazit:
Ich bin gespannt wie es mit Rock am Ring weitergeht und die Veranstalter müssen sich ernsthaft die Frage stellen, ob man mit Mendig nicht gescheitert ist. Oder im nächsten Jahr wieder mit zahlreichen Verbesserungen, von denen nichts (oder zumindest nicht viel) zu sehen ist, aufschlägt. Vllt. Ist man in manchen Punkten auch nicht gescheitert, sondern steht vor einer nicht lösbaren Aufgabe. Vllt. Ist eine einzige große Campingfläche für 80000-90000 Leute einfach nicht vernünftig zu handeln auf diesem Gelände. Zudem ist abzuwarten wie sich der Abbruch der Verbandsgemeinde und das „wir wollen weiterspielen“ der Veranstalter auf die Zukunft auswirkt. Und in wie fern Marek dann noch seine Finger im Spiel hat (bin da grad nicht ganz im Bilde ob er auch in Zukunft zumindest hier noch mitmischt, als Veranstalter standen dieses Mal ja sowohl MLK als auch Livenation auf den Plakaten). Man konnte ihm jedenfalls deutlich ansehen, wie er geknickt auf der Bühne stand und ihm der Abbruch wirklich nahe ging und er um Fassung rang.
So, das war jetzt erstmal viel Kritik und hört sich schlimm an. Mich als Person mit 14 Jahren Festivalerfahrung kann so schnell nix mehr schocken. Ich hab schon alles erlebt und vieles negatives ist mir mittlerweile auch egal, bzw. denk ich mir dann „yo, is halt so“. Daher ist die ganze Kritik eher so aus dem Blinkwinkel geschrieben von Leuten die noch nicht so oft auf Festivals waren, jünger sind und so einer Chaossituation noch nicht ausgesetzt waren. Und für die war es sicher kein tolles Wochenende.
So, soweit vorerst von mir, hoffe es war ein bisschen interessant für manche und konnte mal einen guten Einblick ins Chaos-Wochenende geben.