Sonnerot Festival 2009
Anreise: Willkommen in Oberbayern, von der A9 runter Ausfahrt Eching dann noch 2-3KM.
Sie haben Ihren Zielorterreicht, eine Super Beschilderung zum Gelände hin. Den Parkplatz haben wir super einfach erreicht und wurden sofort eingewiesen in unseren Parkplatz.
Wer allerdings einen tiefer gelegten Golf GTI hat sollte dort aber nicht parken, denn er ist ein abgemähter Acker.
Was genervt hat war die Distanz zwischen Parkplatz und Festivalgelänge, geschätzte 3KM.
Zum Glück fuhren Shuttelbusse im 5-10 Minutentakt.
Gelände: Eins der schönsten Festivalgelände die ich je gesehen hab! Die Infrastruktur auf dem gesamten Festivalgelände einfach super... der See hat des alles noch geiler gemacht.
Lenz und meine Wenigkeit saßen den ganzen Freitag über mit den Campingstühlen im Wasser .
Die Wege zwischen Bühne, Campingareal und See auch sehr kurz, alles ist sehr überschaubar.
Bühnen: Eine Main- und eine Tentstage, ansonsten haben ON3 noch eine Bühne und der Sponsor Pueblo ebenfalls.
Das Campingareal verfügte leider nicht über Essenständer oder ähnliches, somit musste man auf den Einlass in das Bühnenareal warten um sich was zum Essen zu kaufen. Sehr lästig wenn man schnell was zum essen will oder ohne Essen kommt.
Sturm:
Als Puppetmaztas anfangen sollte ging es los...
Der Himmel war komplett schwarz und im Sekundentakt von Blitzen erhellt. Regen wie aus Eimern und Wind wie bei einem Orkan.
Weckte in mir die Erinnerungen vom Southside 2006.
Der Pavillon hielt 1 Min durch bis wir ihn aus Sicherheitsgründen zerstört haben damit keine fliegen Stangen jemanden verletzen. Zelte und Zeltstangen brachen im Sekundentakt. Wir haben die Pavillons der Nachbarn Zerschnitten und zerlegt um weitere Schäden zu vermeiden.
Irgendwann hab ich mich in mein Zelt verzogen um meine Wertsachen an mich zu nehmen und einige Anrufe zu tätigen.
Selbst wenn man im Zelt gelegen ist hat es die Zelte vom Wind so zusammengedrückt das ich die Zeltdecke in meinem Gesicht hatte.
Das Unwetter dauerte 30-45 Minuten, dann die Ruhe nach dem Sturm. Die Besucher wagten sich aus den Zelten oder haben ihre Zelte gesucht. Einige Feierten jetzt erst richtig.
Die Schäden an den Zelten und dem Festivalgelände waren enorm. Sofort machte die Runde das die Mainstage schwer beschädigt wurde und das nicht gewiss ist was passiert oder ob das Festival fortgesetzt werden kann. Schock...
Evakuierung: Wir hielten es für einen blöden Witz als einige mit einem grinsen sagten: „Packt euer Zeug, wir müssen in ner halben Stunde hier weg sein!“
Das dann die Polizei und Feuerwehr Teams über die Gelände kamen wurde uns klar das die Lage ernst ist.
Ein Polizist sagte mir sehr freundlich, das sie eine Räumungsbefehl haben und alle das Gelände verlassen müssen. Also Wertsachen-Schlafsack und Rucksack... so viel wie möglich Packen und gehen, denn das Unwetter sollte wieder kommen.
Zu diesem Zeitpunkt war nicht klar wohin und womit!
Am Ausgang des Geländes, ein Meer aus Blaulicht und Uniformierten. Polizei, Feuerwehr, THW und BRK.
Zu unserem erstaunen ein organisiertes Chaos. Polizei mit Megafonen sagten uns das die Busse zu den Parklätzen fahren und die Feuerwehr nimmt alle anderen zu der Turnhalle in Eching, ca. 1km entfernt. Auf dem gesamten Festivalgelände das sich niemand mehr befinden oder zurück gehen.
Ich bin zum Auto, die anderen in die Turnhalle. Am Parkplatz reges wildes Treibe, jeder will heim oder zurück zum Zelt weil da noch die Autoschlüssel sind.
Nach einer Regnerischen und verdammt kalten Nacht im Auto bin ich zur Turnhalle gefahren, auf dem Weg wurde mir mitgeteilt das noch eine Zusätzliche Turnhalle der Stadt den Festivalbesuchern unterschlupf bietet.
Anbekommen an der Turnhalle zeigte sich ein Wahnsinnsbild. Rettungswägen überall.
Vor der Halle einige Raucher und in der Halle ein Meer aus Schlafsäcken und erschöpfter Festivalbesucher.
Der Boden war bedeckt mit einer riesen Folie. Die Luft ist verbraucht, und es roch streng. Die Helfer der BRK verteilten Wasser und kochten Tee, verteilten Decken und Matratzen. Viele schliefen noch einige Packten bereits Ihr Zeug wieder. Die Feuerwehr hat uns Mitgeteilt das das Festivalgelände ab 8 wieder betretbar sein soll.
Zurück zum Gelände im strömenden Regen, dort sah man nur noch wie viele Besucher die letzten Reste aus den Zelten holten oder noch Ihr Zelt abbauten konnten.
Mein Zelt stand komplett unter Wasser, waren aber noch in Ordnung.
Die Aufbruchwelle begann, und die Gerüchte verdichteten sich immer mehr dass das Sonnenrot abgebrochen wird.
Der Zeltplatz ein Trümmerfeld.... wer am SoSi 2006 war, wird die Bilder kennen.
Schnell alles ins Auto und ab nach Hause. Auf dem Weg zum Auto trifft man einige Nachbarn die fragen wies weitergeht und keiner weiß die Antwort.
Sonnenrot geht weiter:
Zuhause angekommen, schnell ins Internet geschaut auf Sonnenrot.com und man liest das es fortgesetzt wird. „Sonnenrot geht weiter - Konzerte ins Zirkuszelt verlegt!
Nach dem gestrigen Unwetter und der Evakuierung des Geländes kann die Main Stage heute, am zweiten Veranstaltungstag des Sonnenrot Festivals, leider nicht mehr bespielt werden. Allerdings haben sich die Künstler von der Main Stage dazu bereit erklärt ...
... auf die Bühne im Zirkuszelt auszuweichen, es geht also im Trockenen auf alle Fälle weiter!“
Schade natürlich für alle die bereits abgereist sind, aber die Gefahr besteht noch das es wieder ein Unwetter gibt.
Selber muss ich sagen... ich verneige mich und hab verdammten Respekt vor der Leistung aller Polizisten, Feuerwehr und Helfern des BRK. Auch ein Dank an die Stadt Eching die ihre zwei Turnhallen sofort den Festivalbesucher zur Verfügung gestellt hat.
Vielen Dank!!
IHR habt wirklich geholfen und das darf ich im Namen aller sagen.
Eine Hammer Leistung!