als regelmäßiger Auswärtsfahrer hier mein Senf:
Diese Stadionverbote auf Verdacht sind ein Wahnsinn.
In Duisburg lief es wie folgt ab: Es gab Auseinandersetzungen, keine Frage.
Was die Polizei dann machte, war einen "Kessel" zu bilden, die Randalierer
wurden umringt. Alle Fans, die sich in diesem Ring befanden, egal ob Sie was gemacht
haben oder nicht, bekamen "pauschal" Stadionverbot.
Diese Vorgehensweise ist völlig überzogen, auch wenn Sie wohl legal ist.
Glaubt die Polizei, dass durch solche Aktionen das Verhältnis zwischen Ultras
(ich selbst bin mit Sicherheit keiner) und Polizei besser wird?
Man muss sich vorstellen, dass Ultras normalerweise nur ein Hobby haben,
und das ist dem eigenen Verein hinterherzufahren. Wenn man dann unberechtigterweise
die Grundlage für dieses Hobby, nämlich den Besuch des Stadions, entzogen bekommt,
stürzt eine Welt ein. Ich habe selbst mit einer Betroffenen darüber reden können,
die in Duisburg unbeteiligt durch Pech und Willkür Stadionverbot erhalten hat.
Zur Frage, wie Stadtverbote durchgeführt werden können: Es gibt zum Beispiel das Modell, das vorbestrafte Hooligans am Spieltag bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle persönlich vorstellig werden müssen.
Letzte Woche in Bordeaux gab es eine Schlägerei im Bayernblock,
mit Pech wäre ich in der Nähe gestanden und hätte jetzt unter Umständen
Stadionverbot - obwohl mir nichts ferner liegt als Gewalt.
Diese pauschale Kriminalisierung der Fußballfans ist ein Skandal!