So, von mir auch noch ein Fazit. Macht ja auch mehr Spaß als Hausarbeit schreiben.
Organisation: Die Anreise lief recht problemlos und stressfrei ab. Dass wir in den Schleusen ca. 45 Minuten gestanden sind, ist nicht schön, aber recht normal, wenn 30 Schleusen dann irgendwann auf zwei Fahrspuren führen. Weiß jetzt nicht, ob es da Optimierungsspielraum gibt. Die Kontrollen an sich waren oberflächlich, aber wie bereits in diversen Festivalthreads erwähnt, kann man am Schluss eh alles, was man reinschmuggeln will, auch reinschmuggeln. Hier gäbe es einfach keinen Mehrwert, genauer hinzuschauen und damit dann gleichzeitig alles zum Stocken zu bringen. Auf dem Gelände war dann nicht zuletzt der reservierten Fläche sei Dank alles denkbar entspannt und stressfrei. Für das Wetter kann das Breeze nichts, und dass mein am Samstag noch geäußerter Wunsch, da über Nach dann einfach ne Ladung Rindenmulch anzukarren, bei den Schlammmassen nicht mehr umsetzbar war, ist auch keinem vorzuwerfen.
Positiv anzumerken ist hierbei, dass das Breeze darauf reagiert hat, dass sie zunächst an eine scheiß Firma für die sanitären Anlagen geraten sind. Das hat zurecht für Unmut gesorgt, ab Freitag war die dann aber auch fort und der kurzfristig beschaffte Ersatz hat dann die Arbeit so gut erfüllt, wie man erwarten kann. Schön, dass es auch Festivals gibt, die auf solche Entwicklungen reagieren können. Oh, und es gab sehr viele Unisex Toiletten. Erschließt sich mir überhaupt nicht, warum man Kabinen immer noch gendert, das macht einfach keinen Sinn und verkompliziert die Situation nur unnötig.
Wetter: Ja gut. Dienstag bis Donnerstag war trotz gelegentlicher Hitze noch alles tutti und dann pisst es am Freitag halt über 10 Stunden durch. Kann keiner was dafür, aber ärgerlich ist es trotzdem, weil die Stimmung leidet, ich nicht alles gesehen habe, was ich an dem Tag gern gesehen hätte und vor allem der Samstag dann eine einzige Schlammschlacht war und das Gelände zu einem einzigen Kampf geworden ist. Dass ich im Schlamm zuerst umgeknickt bin und mir ein paar Stunden später dann auch noch die Sohle abgerissen hab, hat dem ganzen dann die Kirsche aufgesetzt. Gut, dass das dann schon Samstag Abend war, aber schön wars trotzdem nicht. Kann niemand was dafür, aber trübt den Rückblick halt einfach.
Besucher*innen: Auch hier ein Lob ans Breeze, diese sexistischen Dreckmenschen auch in aller Öffentlichkeit so anzuprangern und zu verfolgen. Das Problem gibt es, wo es Crowdsurfer*innen gibt, aber die meisten Festivals versuchen sich meines Erachtens nach die negative Publicity zu ersparen. Gut, dass hier klar Position bezogen wird. Ich für meinen Teil bin ja eh seit Jahren für ein Crowdsurf Verbot, wenn auch ursprünglich aus anderen Gründen. Wenn es nach mir ginge, wären solche Zwischenfälle der endgültige Sargnagel. Ansonsten bin ich nicht wirklich an Arschlöcher geraten. Wir hatten einige sehr nette Nachbar*innen, die hin und wieder mal zum Beerpong vorbeigeschaut haben, das war fein. Ansonsten hatten wir auch Nachbar*innen, die einmal die Stunde 3 Uhr Nachts von Mehnersmos gespielt und laut mitgesungen haben. Denen wäre ich gerne irgendwann mit dem nackten Arsch ins Gesicht gesprungen
Sali Bonani ist am Schluss vielleicht doch das kleinere Übel.
Catering: Mhja, das macht mir Bauchschmerzen. Kann das Festival jetzt auch nicht direkt was für, aber das war einfach teuer. Klar, alles wird teurer. Aber wenn ich kaum noch unter 8 Euro für ein Essen rauskomme, wirds halt irgendwann schwierig für mich. Die vegane Auswahl war ausreichend genug, um nicht jedes mal das selbe essen zu müssen, ein bisschen größere Vielfalt fände ich aber dennoch angenehm. Vielleicht tuts ein Burgerstand weniger ja auch. Bier hat geschmeckt, wenn man es vom Stand geholt hat. Dass die mobilen Verkäufer*innen nicht mehr Rucksack auf dem Rücken unterwegs waren, sondern das Bier in Bechern im Bauchladen durch die Gegend getragen haben, ist dem Geschmackserlebnis leider gar nicht entgegengekommen. Und 4,80 für 0,4 Liter sind am Schluss halt auch wieder sportlich. Aber ja, sechs Euro der halbe Liter, das ist die Realität, in der wir uns aktuell befinden. Schön ists nicht, eine Lösung seh ich aber auch nicht.
Bands: Ich hab nicht viel gesehen. Das lag einerseits daran, dass das Line Up für mich dieses Jahr generell recht dünn war und ich mehr Vielleicht- als Pflichttermine hatte. Und die Vielleicht-Termine fallen dann halt gerne mal dem Wetter (Hitze und Regen gleichermaßen) oder dem Zeltplatzsuff zum Opfer. Wirklich geärgert hat mich, dass ich mit Napalm Death und Agrypnie auch noch zwei Pflichttermine an den Dauerregen und meinen lädierten Haxen verloren habe. Kann dann am Schluss auch keiner was dafür, aber schade ist es halt trotzdem. Das, was ich gesehen habe, war dafür dann zum Glück insgesamt überzeugend.
Besagte Bands wären da dann: End of Green, 1914 (unter den Umständen gab es fast keine andere Möglichkeit, aber trotzdem muss die Gänsehaut erwähnt werden), Die Apokalyptischen Reiter, Avatar (Große Überraschung. Fand ich vor ein paar Jahren im Park noch extrem wack, aber hier hab ich nach dem Konzert gesagt, dass wir da in fünf Jahren nen Headliner für das Festival haben), Blind Guardian, Dark Funeral, Dark Tranquillity (Emotionales Highlight, danke Mikael Stanne), Eisregen, Gutalax (größte Party des Festivals), Hangman's Chair, Kvaen, Nyrst, Paradise Lost, Vended & Vola (musikalisches Highlight)
++++
Fazit: Ich lieb mein Breeze und komm nächstes Jahr natürlich wieder. Ticket hab ich gestern noch geordert. Wenn wir es jetzt noch schaffen, wieder mehr als vier Black Metal Bands an den Start zu bringen, bin ich zufrieden. Aber zwei haben wir ja schon mal für nächstes Jahr