Stell Dir einfach vor, Du hättest nen Chip im Ball, der bei einer strittigen Situation sagt, dass es sich nicht um ein Tor handelte, es aber in den zur Verfügung stehenden Bildern eher nach einem regulären Tor aussieht. Es gäbe die gleichen Diskussionen wie heute.
Das glaube ich nicht, eben weil die Technik eine ja/nein Entscheidung ist und die Bilder eben evtl. nur "so aussehen als ob".
Egal wo in unserem Leben Technik eingesetzt wird - sobald etwas "in Serie" läuft wird vorausgesetzt, dass die Technik auch korrekt funktioniert und dann verlässt sich der Mensch auch darauf.
Im Supermarkt vertraue ich auch dem Barcode-Scanner und kontrolliere nicht nochmal alle Codes optisch ;)
Und nach allem, was ich über die beiden Techniken weiß, bringt ein Chip im Ball einfach eine höhere Genauigkeit und eine schnellere Entscheidung mit sich.
Dass beim Videobeweis die letzte Entscheidung beim Menschen liegt und beim Chip im Ball nicht ist sicherlich richtig. Aber gerade deswegen bin ich für den Chip im Ball. Ist der Ball klar hinter der Linie, der Schiri sieht es aber erst in der Wiederholung, dann ist das auch ok. Wenn aber - wie du oben schreibst - es auch im Video nur "so aussieht als ob" der Ball drin ist, dann liegt die Entscheidung wieder in der persönlichen Einschätzung des Schiedsrichters und wir haben die gleichen Probleme wie jetzt auch.
D.h.: Meiner Meinung nach hat der Videobeweis 2 Nachteile gegenüber dem Chip. Er bringt nicht die Genauigkeit der Chiptechnik mit sich und die Entscheidung kann erst nach Spielunterbrechung fallen (hier kommt auch die Frage auf: soll bei kritischen Situationen sofort unterbrochen werden? Was z.B. schnelle Konter unterbindet? Oder erst bei der nächsten Spielunterbrechung? Wodurch das Spiel schonmal ein paar Minuten weiterlaufen kann, ehe man entscheidet "vorhin, das war ja ein Tor").
@gfc:
Mit Tennis würde ich das nur bedingt vergleichen, da ich beim Tennis nach jeder Schiedsrichterentscheidung eh eine Unterbrechung habe und somit nicht wirklich ein Spielfluss gestört wird.
Beim Fußball sind 22 Spieler in Bewegung und bei Angriffen entscheiden oft Bruchteile von Sekunden, wer schneller umschaltet.
Bei dem ganzen Thema geht es darum, Fehlentscheidungen zu minimieren. Das ist durch den Videobeweis möglich, allerdings hat diese Technik mehr Einfluss auf das Spiel, als die reine Fehlerminimierung - und das "gefällt nicht".