wobei man aber auch sehen muss,
wieso sie sich dagegen stellen wollen; denen sind die Fans/Kunden völlig egal, denen gehts nur darum, dass sie selbst daran nix verdienen:
"Ticketspekulanten drohen einen erheblichen Teil der Wertschöpfung der Künstler und Veranstalter ohne nennenswerte Eigenleistung zu vereinnahmen. [...] Die Resale Rights Society entwickelt derzeit ein Modell, wie die Künstler und Veranstalter an den zusätzlichen Profiten beim Ticketweiterverkauf beteiligt werden können. [...] Denkbar wäre zum Beispiel die urheberrechtlichen Pauschalabgaben auch auf Ticketweiterverkäufe auszudehnen."
Da sieht man ganz klar, welches Geistes Kind er ist: "Wäh, die ebay-Leut verdienen viel mehr als wir, obwohl sie quasi nix dafür arbeiten. Unfair! Wir fordern, dass wir beim Weiterverkaufen
unserer Tickets auch noch Geld abbekommen" (auch wenn das rechtlich schon gar nimmer seine Tickets sind - aber um das zu umgehen macht er Lobbyarbeit bei unseren ja für währungsstabile Meinungen bekannten Politiker, damit die Gesetze für seinen Spezialfall [Tickets sind keine normalen Waren mehr] angepasst werden).
Solche Leute sind das allerletzte *find*, die sich Sonderrechte rausnehmen wollen, nur weil sie nicht damit zufrieden sind, so behandelt zu werden wie der Rest der Gesellschaft auch.
Zu den zitierten Gerichtsurteilen:
Nürnberg: "den gewerblichen Weiterverkauf von Fußballtickets zu einem Mehrfachen des offiziellen Verkaufspreises als wettbewerbswidrig angesehen, da hierdurch Fußballfans mit normalem Einkommen vom Besuch von Spitzenspielen ausgeschlossen würden." Klar, bei Verkauf mit mehrfachem des Ticketpreises greift der Wucherparagraph (
Quelle). Bei 180 EUR ebay vs. 135 EUR normal aber wohl noch nicht anwendbar.
Und dann natürlich mal wieder das nette OLG Hamburg, das ja für seine teils völlig irrwitzigen Ansichten mittlerweile bekannt sein dürfte. Dass von denen eine Begründung kommt wie "dass es durch den gewerblichen Weiterverkauf der Tickets erschwert werde, Hooligans oder ähnlichen vom Stadionbesuch auszuschließen" verwundert da nicht. Ein Hooligan mag ein gewaltbereiter Mensch sein - aber so lang es kein Gesetz gibt, das verurteilte (!) Hooligans den Kauf von Tickets untersagt ist das ein Mensch wie jeder andere und der darf dann auch kaufen was er will (vereinfacht gesagt). Aber naja, OLG Hamburg eben, schaun wir mal ob der BGH das wieder kassiert ;)
Ich finde es auch daneben, wenn Leute jetzt "übrige" (oftmals extra eingekaufte) Tickets über Preis bei eBay verticken, aber leider ist das nun mal unser System der Marktwirtschaft - so lang jemand bereit ist, den Preis auch zu zahlen (und kein Wucher im Spiel ist), so lang wirds auch entsprechende Angebote geben. Das ist bei anderen Dingen ja nicht anders - wenn mein Apfelhändler keine Äpfel mehr für 50ct. hat, dann kann ich auch ned hergehen und denjenigen, der sich vorher sechs Äpfel gekauft hat zwingen, mir die wieder für 50ct statt dem von ihm verlangten 1 EUR zu verkaufen ("So weit kommts noch!" würd da jeder sagen, oder?)
Die einzige Stelle, an der man wohl ansetzen kann im Moment dürfte der erste Verkauf durch die VVK-Stellen sein, auch wenn mir keine sinnvolle Idee kommt, wie man den Kauf für sich selbst + Freunde von dem Kauf zum Weiterverkauf unterscheiden können soll.
Sprich: ich habe keine Lösung für dieses Problem, aber das von diesen Bundesverbands-Hanseln "beworbene" System kanns absolut nicht sein, da die Masse (also die Kunden) auch nur wieder die Verlierer wäre.