Leider ist das Serienfinale diesem Qualitätsstandard nicht gerecht geworden. Wir haben ein Finale bekommen, das sich zu keinem Zeitpunkt wie ein Finale angefühlt hat. Ich erwarte von einem Autor*innenteam, dass es schafft, einen Brückenschlag zu den Spin Offs hinzubekommen, ohne dafür das Hauptprodukt zu opfern. Das hat leider überhaupt nicht geklappt, ein Großteil des Finales war im Endeffekt ein Trailer für die kommenden Serien.
Abgesehen davon, gibts zu viele offene Enden. Dass die Zombies sich teilweise weiter entwickelt haben, klettern, Waffen benutzen etc. können, ist so ein Mindfuck, dass der eigentlich ne Staffel für sich gebraucht hätte. Stattdessen wird das in den letzten paar Folgen noch angerissen und nicht annähernd adäquat behandelt. Und auch wenn ich nicht der Meinung bin, man hätte jetzt fünf Hauptcharaktere schlachten müssen, war das schon sehr antiklimatisch. Luke und seine Freundin, die in der letzten Folge wieder auftauchen, wo man sich erst mal fragt, wer das überhaupt war oder feststellt, dass es die ja auch noch gibt, interessieren doch im Endeffekt keinen. Die Szene mit Lukes Tod war top geschauspielert, aber es ist mir sehr schwer gefallen, diese Emotionen anzunehmen, weil der Typ einfach keinen wirklich interessiert hat. Und das mit Rosita war dann zwar emotional toll aufgebaut, aber dass sie da in die Menge von Zombies fällt und sich freisprengt wie der Hulk ist mit mütterlichem Beschützerinstinkt und Adrenalin auch nicht zu erklären. Das war nicht TWD, das war Marvel, und hat überhaupt nicht ins Gesamtbild der Serie gepasst.
Ich bin jetzt nicht massiv angefressen wegen dem Finale, aber da wurde leider hinten raus nochmal massiv Potential verschenkt.