Hab in der letzten Woche paar Robert De Niro Klassiker angeschaut.
Der Anti-Kriegsfilm The Deer Hunter bzw. „Die durch die Hölle gehen“ beginnt mit der einstündigen Vorgeschichte viel zu langatmig. Natürlich muss man erstmal alle Charaktere und deren Beziehungen untereinander vorstellen, aber die Hochzeitszeremonie inklusive Tanz eine halbe Stunde lang vollständig zu zeigen, war einfach zuviel des Guten. Die Handlung in Vietnam und wieder zurück in den USA ist dagegen sehr gut inszeniert und besonders die Szenen in Gefangenschaft bzw. die Russisch-Roulette Szenen sind sehr spannend und intensiv. Wirklich ein guter Film, mit gut aufspielendem De Niro und Christopher Walken, nur den Anfang hätte man kürzen müssen.
Scorseses Raging Bull mit De Niro als Jake La Motta fand ich hingegen recht enttäuschend. Die Boxkämpfe sind allesamt recht schlecht in Szene gesetzt, zum Teil viel zu kurz und angebliche Treffer sieht man als Zuschauer als eindeutige Luftschläge. Der Film setzt seine Priorität eher auf die Geschichte außerhalb des Rings und die ist leider recht schleppend und hat nicht wirklich viel Inhalt zu bieten. Einmal mehr genial war aber Robert De Niro, der Jake La Motta als einen verwirrten, aggressiven und zumindest für mich gleichzeitig liebenswürdigen Charakter darstellt.
Cape Fear, wieder ein Scorsese und ein Remake vom gleichnamigen Film von 1962, handelt von einem Verbrecher, der nach Entlassung aus dem Gefängnis die Famile seines Anwalts terrorisiert. De Niro und Nolte sind auch hier gut, am meisten überrascht war ich aber vom Schauspiel der erst 17jährigen Juliette Lewis. Sehr spannender Film, musikalische Untermalung fand ich auch klasse (wurde aber vom Original übernommen), nur manche Stellen fand ich nicht wirklich logisch oder unfreiwillig komisch bzw. einfach viel zu übertrieben. Die Version von `62 soll besser sein, aber das Remake ist bis auf paar Schwächen im Drehbuch auch zu empfehlen.