Bush-Besuch - nichts geht mehr
Die Bürger im Rhein-Main-Gebiet sind wegen der Sperrungen sauer.
:: Inland
"Ich habe ihn nicht eingeladen"
Sperrung - am 23. Februar sind einige Autobahnen zu (Foto: ddp)
Der Besuch von US-Präsident George W. Bush am 23. Februar in Mainz sorgt für Wirbel. Die Verantwortlichen im Rhein-Main-Gebiet haben sich ein "ausgeklügeltes Verkehrskonzept" ausgedacht - und ernteten massiven Protest. Viele Bürger sind empört über die angekündigten Sperrungen und Beeinträchtigungen.
Bush-Besuch Nichts geht mehr
Graphik Zahlreiche Strecken gesperrt
Dampf ablassen in Foren
In Diskussions- und Leserforen machen die Menschen ihrem Ärger Luft. "Wer hat eigentlich uns Bürger gefragt, ob wir einen solchen Tag mit all den angekündigten Zumutungen wollen?", fragt ein Betroffener aus Wiesbaden im Online-Leserforum der "Frankfurter Rundschau". Eine Frau aus Hofheim in der Nähe von Frankfurt schimpft: "Ich habe ihn nicht eingeladen - aber mich fragt ja auch keiner." Der "Main-Rheiner" fragt seine User in einem Online-Voting, ob sie den Deutschland-Besuch von Bush für sinnvoll halten. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, so zeigt sie doch ein Stimmungsbild: Über 77 Prozent der Teilnehmer lehnen den Bush-Besuch ab.
Deutsch-amerikanische Beziehungen Ausgewählte Zitate
Sorge um den "gefährdetsten Mann der Welt"
Der rheinland-pfälzische Innenstaatssekretär, Karl Peter Bruch, bemühte sich, den Bürgern und dem US-Präsident gerecht zu werden. Es gelte, am Tag des Bush-Besuchs die berechtigten Sicherheitsinteressen für den "gefährdetsten Mann der Welt" mit den Mobilitätsbedürfnissen der hier lebenden Menschen und dem Recht auf Demonstrationsfreiheit in Einklang zu bringen, sagte der SPD-Politiker. Der Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, Martin Stadelmaier, stellte hingegen klar: "Die Sicherheit des US-Präsidenten hat absoluten Vorrang."
"Absolute Sicherheit kann es nicht geben"
Wenn der amerikanische Präsident so gefährdet sei, dass seine Bewegungen die wirtschaftliche und private Betätigung einer ganzen Region lahm legten, dann solle er daheim bleiben, meint ein Mann im Online-Leserforum der Frankfurter Rundschau. "Eine absolute Sicherheit kann es nicht geben - nur eine totale Verunsicherung", schreibt ein User im "Main-Rheiner" Diskussionsforum. Aufregung führt gelegentlich zu Übertreibung: "Man kann doch nicht ein ganzes Land lahmlegen."
Warum die Wahl auf Mainz fiel
Für die Ortswahl Mainz gibt es gleich mehrere Gründe: Bush Senior war 1989 in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt zu Gast und schwärmte von Mainz. Zudem gelten das Rhein-Main-Gebiet und Rheinland-Pfalz auch wegen des Flugplatzes Ramstein als wichtige US-Stützpunkte in Europa. Und schließlich wird das Protest- und Krawallpotential in Mainz im Vergleich zu Berlin als gering eingeschätzt.
Weitere Einschränkungen nicht ausgeschlossen
Die Menschen im Rhein-Main-Gebiet müssen sich wohl darauf einstellen, dass die Polizei Autobahnen sperrt, die Schifffahrt ruht und das Innenministerium ein Flugverbot über Mainz verhängt. Zudem gibt es einige Kuriositäten: So werden im gesamten Stadtgebiet von Wiesbaden am 23. Februar die Mülltonnen nicht geleert. Auch alle Sporthallen bleiben geschlossen. Und das ist noch nicht alles: Das Innenministerium hat die höchste Gefährdungsstufe für den Bush-Besuch ausgerufen. Deshalb geben die Planer noch nicht alle Informationen preis. Je nachdem, was Bush und seine Gattin Laura vorhaben, kommen noch weitere Einschränkungen auf die Menschen zu.
Verstimmung, Kopfschütteln und Stolz
Am massivsten sind die Einschränkungen im auserwählten Mainz: So wird die Innenstadt zur Sicherheitszone und Schulen bleiben geschlossen. Wegen dieser Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens sind auch die Mainzer leicht verstimmt. Einige schütteln den Kopf, dass ein Mann allein eine Stadt in den Ausnahmezustand versetzen kann. Die Einzelhändler befürchten Einbußen. Doch die meisten Mainzer sind offenbar stolz - zumindest aber Oberbürgermeister Jens Beutel: "Wir freuen uns natürlich, einen so hochrangigen Besuch begrüßen zu dürfen."
Quelle: T-Online: http://onnachrichten.t-online.de/c/34/54/75/3454758.html
Die Bürger im Rhein-Main-Gebiet sind wegen der Sperrungen sauer.
:: Inland
"Ich habe ihn nicht eingeladen"
Sperrung - am 23. Februar sind einige Autobahnen zu (Foto: ddp)
Der Besuch von US-Präsident George W. Bush am 23. Februar in Mainz sorgt für Wirbel. Die Verantwortlichen im Rhein-Main-Gebiet haben sich ein "ausgeklügeltes Verkehrskonzept" ausgedacht - und ernteten massiven Protest. Viele Bürger sind empört über die angekündigten Sperrungen und Beeinträchtigungen.
Bush-Besuch Nichts geht mehr
Graphik Zahlreiche Strecken gesperrt
Dampf ablassen in Foren
In Diskussions- und Leserforen machen die Menschen ihrem Ärger Luft. "Wer hat eigentlich uns Bürger gefragt, ob wir einen solchen Tag mit all den angekündigten Zumutungen wollen?", fragt ein Betroffener aus Wiesbaden im Online-Leserforum der "Frankfurter Rundschau". Eine Frau aus Hofheim in der Nähe von Frankfurt schimpft: "Ich habe ihn nicht eingeladen - aber mich fragt ja auch keiner." Der "Main-Rheiner" fragt seine User in einem Online-Voting, ob sie den Deutschland-Besuch von Bush für sinnvoll halten. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, so zeigt sie doch ein Stimmungsbild: Über 77 Prozent der Teilnehmer lehnen den Bush-Besuch ab.
Deutsch-amerikanische Beziehungen Ausgewählte Zitate
Sorge um den "gefährdetsten Mann der Welt"
Der rheinland-pfälzische Innenstaatssekretär, Karl Peter Bruch, bemühte sich, den Bürgern und dem US-Präsident gerecht zu werden. Es gelte, am Tag des Bush-Besuchs die berechtigten Sicherheitsinteressen für den "gefährdetsten Mann der Welt" mit den Mobilitätsbedürfnissen der hier lebenden Menschen und dem Recht auf Demonstrationsfreiheit in Einklang zu bringen, sagte der SPD-Politiker. Der Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, Martin Stadelmaier, stellte hingegen klar: "Die Sicherheit des US-Präsidenten hat absoluten Vorrang."
"Absolute Sicherheit kann es nicht geben"
Wenn der amerikanische Präsident so gefährdet sei, dass seine Bewegungen die wirtschaftliche und private Betätigung einer ganzen Region lahm legten, dann solle er daheim bleiben, meint ein Mann im Online-Leserforum der Frankfurter Rundschau. "Eine absolute Sicherheit kann es nicht geben - nur eine totale Verunsicherung", schreibt ein User im "Main-Rheiner" Diskussionsforum. Aufregung führt gelegentlich zu Übertreibung: "Man kann doch nicht ein ganzes Land lahmlegen."
Warum die Wahl auf Mainz fiel
Für die Ortswahl Mainz gibt es gleich mehrere Gründe: Bush Senior war 1989 in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt zu Gast und schwärmte von Mainz. Zudem gelten das Rhein-Main-Gebiet und Rheinland-Pfalz auch wegen des Flugplatzes Ramstein als wichtige US-Stützpunkte in Europa. Und schließlich wird das Protest- und Krawallpotential in Mainz im Vergleich zu Berlin als gering eingeschätzt.
Weitere Einschränkungen nicht ausgeschlossen
Die Menschen im Rhein-Main-Gebiet müssen sich wohl darauf einstellen, dass die Polizei Autobahnen sperrt, die Schifffahrt ruht und das Innenministerium ein Flugverbot über Mainz verhängt. Zudem gibt es einige Kuriositäten: So werden im gesamten Stadtgebiet von Wiesbaden am 23. Februar die Mülltonnen nicht geleert. Auch alle Sporthallen bleiben geschlossen. Und das ist noch nicht alles: Das Innenministerium hat die höchste Gefährdungsstufe für den Bush-Besuch ausgerufen. Deshalb geben die Planer noch nicht alle Informationen preis. Je nachdem, was Bush und seine Gattin Laura vorhaben, kommen noch weitere Einschränkungen auf die Menschen zu.
Verstimmung, Kopfschütteln und Stolz
Am massivsten sind die Einschränkungen im auserwählten Mainz: So wird die Innenstadt zur Sicherheitszone und Schulen bleiben geschlossen. Wegen dieser Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens sind auch die Mainzer leicht verstimmt. Einige schütteln den Kopf, dass ein Mann allein eine Stadt in den Ausnahmezustand versetzen kann. Die Einzelhändler befürchten Einbußen. Doch die meisten Mainzer sind offenbar stolz - zumindest aber Oberbürgermeister Jens Beutel: "Wir freuen uns natürlich, einen so hochrangigen Besuch begrüßen zu dürfen."
Quelle: T-Online: http://onnachrichten.t-online.de/c/34/54/75/3454758.html