Biffy Clyro - Ellipsis (Deluxe Edition)
Gespannt habe ich auf das neue Album meiner Lieblingsband gewartet. Die ersten Songauskopplungen haben diese Vorfreude dann ins Unermessliche steigen lassen. Seit einer Woche ist die Scheibe nun draussen und hat schon einige Umdrehungen im CD-Player hinter sich. Zeit für eine Bewertung, auch wenn ich nicht der grosse CD-Kritiker bin.
1. Wolves Of Winter
Der Song ist ja schon länger bekannt. Das Album eröffnet mit Gelächter, gefolgt von einem kurzen, fast mystischen Intro, bevor die Gitarren losbrettern. Der Refrain ist gemacht, um in grossen Stadien von zig Tausend Leuten mitgesungen zu werden. Ideen- und abwechslungsreich. Fetter Opener! Wird in nächster Zeit auch bei Liveauftritten der erste Song und kommt dort erst richtig fett.
9/10
2. Friends and Enemies
Ein Song über echte und falsche Freunde. Melodie toll, Refrain toll (mal kein volles Soundbrett sondern Stakkato), bisschen funky. Nur die Bridge mit dem Kinderchor ist mir ein wenig zu viel des Guten. Sonst aber durchaus solider Song, den man so nicht unbedingt erwartet hätte.
7/10
3. Animal Style
Ebenfalls schon vor dem Release bekannter Song. Fand ihn fett, als ich ihn zum ersten Mal gehört habe und finde ihn immer noch fett. Roh, dreckig, geil.
9/10
4. Re-Arrange
Düdü düdü düpdüpdü... Simon mit Kopfstimme, unterlegt mit einem Electro-Beat. Kannte man ja auch schon vom Vorgängeralbum. Wunderschöne Melodie. Durch das düdüdü ein gewisser Nervfaktor, aber auch ein Ohrwurm. Immer noch besser als das, was tagtäglich an elektronischer Popmusik sonst so über den Äther gesendet wird.
5,5/10
5. Herex
Simon hat den Titel als Black Metal Reggae Song beschrieben. Ich enthalte mich da einem Urteil, da ich weder ein Reggae- noch ein Black Metal-Kenner bin. Könnte mir aber vorstellen, dass man das auch anders sehen kann. Abgesehen davon gefällt mir der Track sehr gut. Kein Übersong, aber ein schöner, eher poppiger Track, vergleichbar vielleicht mit Black Chandelier, aber nie so gut!
6,5/10
6. Medicine
Wunderschöne Akustikballade. Ebenfalls schon vor dem Release des Albums veröffentlicht. Muss man nicht viel zu sagen. Zeigt wieder mal, dass Biffy Clyro auch grossartige Akustiksongs schreiben können. Erinnert an "God&Satan" oder "Machines". Simon Neil in Bestform.
8,5/10
7. Flammable
Biffy kreieren einfach grossartige Melodien, als ob es nichts einfacheres auf dieser Welt gäbe. Dies ist eine davon. Toller Song mit geilem Groove und fantastischem Refrain.
8/10
8. On A Bang
Jetzt geht's in der Zeit ein wenig zurück. "On A Bang" klingt roh und könnte auch auf "Infinity Land" drauf sein. Dürfte daher auch Fans der älteren Biffy-Album gefallen. Die Glockenklänge (oder so) im Refrain im Hintergrund kann man überhören, muss man aber nicht. Mir gefällt der Song genau so, wie er ist..
8/10
9. Small Wishes
Beim ersten, zweiten und dritten Mal dachte ich: Was zum Teufel ist das denn? Totalausfall! "Small Wishes" ist der country-eske Song, den man so vom schottischen Trio noch nie gehört hat. Biffy Clyro weiss auch beim siebten Album noch immer zu überraschen. Ob es eine positive oder negative Überraschung ist, muss jeder selber beurteilen. Ich konnte mich noch nicht mit dem Song anfreunden, bin aber darüber hinweg, ihn als Totalausfall zu bezeichnen. Zu stilsicher ist die Melodie. Und für den Überraschungseffekt gibt's auch noch ein paar Punkte
3/10
10. Howl
Nach dem Tiefpunkt gehts gleich wieder bergauf. Howl ist ebenfalls ein mitreissender Stadionsong. Catchy Melodien, das können Biffy Clyro einfach. Der Song könnte ebenso gut auf einem Foo Fighters Album sein; erinnert mich vom Vibe her ein wenig als "Walk". Da die Foo ebenfalls eine meiner Lieblingsbands sind, ist das durchaus als Kompliment gemeint.
7/10
11. People
Schlusssong auf der regulären CD. Dies ist der zweite Song des Albums, mit dem ich mich noch nicht so richtig anfreunden konnte. Gefällt mir aber besser als "Small Wishes". Kann nicht mal sagen, was mich daran stört. Ist ein schöner Song, aber halt etwas beliebig. Wahrscheinlich spielt mit, dass die zwei Bonustracks nochmal echte Highlights sind. Das Standard-Album plätschert an dieser Stelle etwas seicht aus. Ich bin froh, geht's auf der Deluxe-Version noch weiter.
5/10
12. Don't, Won't, Can't
Orgel-/Synthiklänge verbunden mit einem catchy Refrain und einem Rhythmus, der zum schnellen Autofahren verleitet. Zum Ende hin wird wie in vielen (meiner liebsten) Biffysongs noch schön geschrammelt. Gefällt mir gut.
7/10
13. In The Name Of The Wee Man
4:25 min Biffy Clyro in Reinform zum Abschluss der Deluxe Edition. Die letzten zwei Minuten sind dann noch mal episch. SO muss Biffy Clyro Musik sein, SO muss ein Album aufhören. Entschädigt für den ein oder anderen kleinen Hänger im Album zuvor.
10/10
Hier und da ein Ohohoho, woooohwoooh oder düpdüpdüp weniger hätte nicht geschadet. Alles in allem aber ein reifes Album, das mir gut bis sehr gut gefällt. Viele Highlights (Wolves Of Winter, Animal Style, Medicine, Flammable, On A Bang, In The Name Of The Wee Man), wenige Lowlights (Small Wishes, People), der Rest ist grundsolide. Nicht das beste Biffy-Album, aber immer noch meilenweit über dem, was sonst tagein, tagaus produziert wird.
Zähle ich alle Songwertungen zusammen komme ich auf eine Note von einer guten 7/10.