Um das mal noch ein wenig weiter zu differenzieren/aufzudröseln:
Zu meiner Jugend (da waren die Onkelz noch aktiv) war das so: Es gab die Onkelz Hörer die zu 90% zumindest latent rechtsoffen oder "Bauern" waren und es gab Skater, Hip Hoper und Punks, die das nicht hörten und eher internationale bzw linksorientierte Musik hörten: Rage against the Machine, Nirvana, Hosen, Ärzte, Cypress Hill, Wu Tang Clan, Snoop Dogg usw...
Dass es dann immer noch 2,3 Leute gab, die neben Hosen und Ärzten auch die Onkelz hörten ist doch klar, die Musik geht ja ins Ohr. Aber ich habe selten eine Band erlebt, wo man so klare Grenzen durch Jugendkulturen ziehen konnte, was ihre Popularität betrifft.
Schlimm an den Onkelz fand ich damals halt immer, dass auch die richtigen Faschos ganz oft mit ihren Shirts rumliefen und einige Bekannte aus Schule und Partyumfeld über diese Band in eine richtig rechte Phase gerutscht sind, die sich bei vielen wieder verwachsen hat, bei einigen aber nach wie vor spürbar ist, wenn man sich zufällig trifft.
Natürlich ist das nicht bei allen so, aber man kann glaube ich ruhigen Gewissens sagen, dass die Onkelz DIE Einstiegsdroge überhaupt für rechtsoffene und/oder frustrierte Jugendliche waren/sind, wenn es darum geht, komplett an den rechten Rand abzudriften. Davor habe ich neben dem ganzen Kevin Russell Scheiss eine mords Angst, wenn sie wieder auftreten, denn Frei.wild und Co. zeigen ja, welch ungemeines Potenzial in dieser ganzen Deutschrockkiste steckt und den fruchtbaren Boden gibt es im heutigen Europa für Faschismus aller Art auch.