Neues aus dem Todestrakt

gfc

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McGuinness schrieb:
dafür widerspricht sich die Bibel einfach viel zu oft

Tut sie das? Die Bibel legt verschiedene Sachverhalte aus verschiedenen Perspektiven dar, teils mit extensiven Metaphern. Sie ist kein fixes, starres Werk, sondern eine Entwicklung, welche mit den Menschen mitgewachsen ist. Und dementsprechend will sie gelesen und interpretiert werden.

Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.

Wobei dann jedoch die Frage wieder aufkommen könnte, was denn "die" Bibel ist? Die bibel des lutheranischen Kanons? Die des katholischen Kanons? Oder die des orthodoxen Kanons?

Ich wiederhol mich ja gerne in der Beziehung: Man muss difficiler an die Sachen herangehen, die Scheuklappen ablegen und plötzlich erschliessen sich Zusammenhänge auf, erscheint so vieles so klar..

aber wir schweifen ab (wobei ich es durchaus spannend finde..)
 

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Parkrocker
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gfc schrieb:
Ich habe die Diskussionen mit dir vermisst.
das kann ich fast nicht glauben [hier stünde ein smiley]

gfc schrieb:
Ich bin mit der Subjektivität der Auslegungen eines Glaubens durchaus bewusst und des Weiteren umgeben von Nicht-Christen. Daher versuche ich - der Objektivität Willen - die religiösen Argumente auf ein Minimum zu beschränken. Denn würde ich meine Auslegung des Glaubens als Absolut definieren, so würde ich damit meine Mitmenschen mit einer anderen Auffassung richten und so mich selbst als Gott definieren.
dem würde ich, so sympathisch und ungewöhnlich das auch für christliche verhältnisse ist, widersprechen: wenn du die gültigkeit von gottes wort an die subjektive anerkennung bindest, stellst du entweder seine existenz in frage, oder seine unfehlbarkeit. daran ändert auch der freie wille der dem menschen gegeben ist nichts.

gfc schrieb:
natürlich kann ich das, das sollte ich sogar - das ist die bedingung der möglichkeit für so etwas wie einen diskurs.

gfc schrieb:
Sehe ich nicht so. Natürlich sehe ich meine Position als subjektiv überlegen. Würde ich das nicht, so müsste ich diese ja verwerfen oder würde mich selbst belügen.
da kann ich nur fragen: also was jetzt? siehst du nicht so? oder doch die eigene position als überlegen?

gfc schrieb:
Relativismus kann eine einfache Position sein, aber gleichzeitig auch eine schwierige, wenn man sich die entsprechende Mühe macht. Denn Relativismus hält dich nicht davon ab, deine Position (vor) zu leben. Du kannst gegen Guantanamo protestieren und fagwürdige Produkte boykottieren und trotzdem akzeptieren, dass nicht die ganze Welt deiner Meinung sein muss.
was mir beim formulieren meiner antwort gerade auffällt: schwierig am relativismus ist auch, dass er sich selbst sehr immun gegen kritik macht, weil er jede kritik als engstirnigen dogmatismus erscheinen lässt...
zur sache: was du schreibst ist doch kein ethisches, philosophisches oder erkenntnistheoretisches argument. das ist ein soziales. wenn ich nicht akzeptieren könnte, dass nicht die ganze welt meiner meinung ist, dann bliebe mir doch nur mehr der strick. um einigermaßen klar zu kommen in einer welt wie dieser, muss ich natürlich einen - sagen wir mal - pragmatischen relativismus pflegen der mich davor schützt jedesmal vor wut zu explodieren wenn jemand etwas dummes sagt.
erkenntnistheoretisch halte ich es da mit adorno: relativismus ist immer nur dann von geltung wenn etwas noch nicht erkannt wurde. oder andersrum: wenn eine sache erkannt wurde, ist die "zufälligkeit des gedankens" hinfällig. (textstelle habe ich jetzt auf die schnelle nicht gefunden, kann nachgereicht werden) anders ist erkenntnis von der welt nicht möglich, und eine praxis die aus der erkenntnis folgt noch viel weniger.
auf das problem des philosophen zitieren komm ich nochmal.

gfc schrieb:
Mit Macht kommt verantwortung.
im übrigen zitierst du hier selbst einen philosophen. den berühmten amerikanischen neoplatoniker peter parker [hier stünde ein smiley]

gez schrieb:
Wenn du definierst, musst du auch die Verantwortung für resultierende Externalitäten übernehmen. Und hier wird's schwierig.. natürlich gibt es kaum eine notwendigere Frage, aber auch kaum eine schwerer zu beantwortende..
komisch, dass ich da ganz anderer meinung bin. wenn es darum geht, menschliches leben vor staatlicher willkür zu schützen, habe ich eine ganz eindeutige meinung, und finde nicht, dass das besonders schwer gewesen wäre.

gfc schrieb:
Du hast es richtig erkennt. Mir ist bekannt, dass es keine Antwort auf dieses Dilemma gibt und meine Schlüsse unzulässig sind. Es ist ein plakatives Beispiel, dass lediglich aufzeigen soll, dass die Frage nicht so einfach zu behandeln ist.
und sie sind doch einfach zu beantworten. weil es - wie ich im oberen text geschrieben habe - in der frage der todesstrafe kein dilemma gibt. hinrichtungen finden nicht statt um X menschenleben zu schützen. wenn dies das ansinnen von solcher justiz wäre, dann könnte man das auch haben ohne die vernichtung eines menschenlebens. (wie oben, stichwort sicherheitsverwahrung, lebenslänglich etc.) kein dilemma, keine schwierige frage...

gfc schrieb:
Und wer definiert, dass Kant absolut Recht hat? Es ist einfach, Philosophen zu zitieren, jedoch wirst auch du wissen, dass jeder bekanntere Philosoph von mind. 2 anderen widerlegt wurde. ;)
niemand "definiert", dass kant recht hatte. aber um die kantschen imperative zu "widerlegen" ist schon etwas mehr nötig als ein fadenscheiniger hinweis auf angebliche gesetzmäßigkeiten der philosophiegeschichte. natürlich wurde an kant auch kritik geübt (übrigens auch von oben benamsten adorno), aber die imperative sind immer noch keine in den luftleeren raum posaunten tischweisheiten, sondern klar hergeleitete prinzipien moralischen handelns die mehr bestand und grösseren wert für eine praxis menschlichen miteinanders haben als ein relativistisches "man muss auch immer die andere seite sehen".
im übrigen wurden philosophen noch nie wiederlegt, das bleibt den mathematikern vorbehalten. philosophen diskutieren, kritisieren, begründen und negieren manchmal auch, aber widerlegen nicht.

und noch ein pragmatischer hinweis zum philosophen zitieren: es gibt diesen sehr richtigen hinweis: "man muss das rad nicht immer wieder neu erfinden." das gilt auch für fragen des menschlichen miteinanders. natürlich darf, soll und muss jeder selber denken. aber philosophen tun dies (meist) hauptberuflich, machen das sehr differenziert und haben methoden entwickelt dies zu tun. es schadet nicht auch mal einen zu lesen und sich zuzueignen. nicht um ihn wie danach wie ein goldenes kalb anzubeten, sondern um gedanken zu denken, die man selbst womöglich nicht so mirnichtsdirnichts gedacht hätte und an denen weiter zu arbeiten.


gfc schrieb:
Wie gesagt: Ich stimme dir subjektiv gesehen zu und spiele hier trotzdem den Advocatus diaboli. Interessant nicht?
das ist natürlich interessant. aber du provozierst eine dialektik die unter rationalen maßstäben keine dialektik sein kann/darf.
wiederrum pragmatisch gesehen: natürlich macht es so mehr vergnügen zu "diskutieren". [hier stünde ein abschließender smiley]
 

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Parkrocker
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McGuinness schrieb:
Ich finde es immer schwer, den Dekalog oder auch die Bibel an sich als Argumentationsgrundlage zu nehmen. Da steht auch "Du sollst nicht ehebrechen!". Soll das jetzt unter Strafe gestellt werden? Und mit der Zeile "Auge um Auge, Zahn um Zahn" kann man die Bibel wunderbar als Argument für die Todesstrafe heranziehen.

ich möchte nur klarstellen, dass nicht ich mit der bibel/dem decalog argumentiere. ich habe nur versucht die christliche argumentation anhand des decalogs (aber nicht nur anhand dessen) nachzuvollziehen.
ich habe mit christentum und glaube nichts am hut (wohl eher das gegenteil), und wenn ich hier in dem ein oder anderen beitrag eine christliche argumentation nachvollziehe dann ist das nicht ausdruck meiner eigenen anschauung, sondern produkt eines perspektivwechsels. der aber auch sehr erkenntnisbringend sein kann.
 

gfc

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das kann ich fast nicht glauben

Doch, tatsächlich. :) [<-- das ist tatsächlich ein Smiley]

gfc schrieb:
dem würde ich, so sympathisch und ungewöhnlich das auch für christliche verhältnisse ist, widersprechen: wenn du die gültigkeit von gottes wort an die subjektive anerkennung bindest, stellst du entweder seine existenz in frage, oder seine unfehlbarkeit. daran ändert auch der freie wille der dem menschen gegeben ist nichts.

Ich binde Gottes Existenz an gar nichts. Aber um das zu Illustrieren, verweise ich mal auf die Story von den Fünf Blinden und dem Elephanten:
http://en.wikisource.org/wiki/Five_Blind_Men_and_an_Elephant

Alle fünf Blinde definieren den Elephanten anders, das jedoch hat keinerlei Einfluss auf Elephanten per se. Dasselbe mit Gott: In meiner Sicht ist Gott Absolut, meine Sicht seines Wesens jedoch subjektiv.

da kann ich nur fragen: also was jetzt? siehst du nicht so? oder doch die eigene position als überlegen?

Subjektiv ja, nicht mehr und nicht weniger.

schwierig am relativismus ist auch, dass er sich selbst sehr immun gegen kritik macht, weil er jede kritik als engstirnigen dogmatismus erscheinen lässt...

Ich habe deine Argumente zum Relativismus gelesen, aber trotz deiner Ausführlichen Darstellung stimme ich dir ganz und gar nicht zu. Meine Argumente dazu habe ich oben dargelegt, deine überzeugen mich nicht, meine dich anscheinend aber auch nicht. Dementsprechend würd ich das als Sackgasse bezeichnen.

im übrigen zitierst du hier selbst einen philosophen. den berühmten amerikanischen neoplatoniker peter parker

Philosophen haben kein Monopol auf weise Sprüche.

komisch, dass ich da ganz anderer meinung bin. wenn es darum geht, menschliches leben vor staatlicher willkür zu schützen, habe ich eine ganz eindeutige meinung, und finde nicht, dass das besonders schwer gewesen wäre.
(..) und sie sind doch einfach zu beantworten. weil es - wie ich im oberen text geschrieben habe - in der frage der todesstrafe kein dilemma gibt.

Und auch hier schliesst sich der Kreis: Obiges Dilemma um das "Bauernopfer" kannst du nicht beantworten, aber trotzdem tust du dies mit deiner Aussage hier. In dem du das Dilemma ignorierst, schaffst du es nicht aus der Welt.

hinrichtungen finden nicht statt um X menschenleben zu schützen.

Um eine solche Aussage treffen zu können, müsstest du allwissend sein. Denn was wenn der Triebtäter nach verbüssen seiner Strafe wieder mordend durch die Gassen zieht? Die Hinrichtung würde hier durchaus Menschenleben schützen.

Ein provokatives Beispiel, aber wenn ich schon den Advocatus Diaboli spiele, dann richtig.


niemand "definiert", dass kant recht hatte. aber um die kantschen imperative zu "widerlegen" ist schon etwas mehr nötig als ein fadenscheiniger hinweis auf angebliche gesetzmäßigkeiten der philosophiegeschichte.

Ich will und muss Kant nicht einmal widerlegen, es interessiert mich schlichtwegs nicht, da seine zwei Imperative für meine Moralvorstellung keine Rolle spielen. Für dich scheinen sie jedoch zentral, verständlicherweise.

die mehr bestand und grösseren wert für eine praxis menschlichen miteinanders haben als ein relativistisches "man muss auch immer die andere seite sehen".

Die relativistische antwort darauf kannst du dir zusammenreimen ;)

Aber das lass ich mal. Du erklärst deine Werte für Absolut. Damit erstellst du ein Dogma. Das kann ich will ich gar nicht widerlegen. Denn wenn du nicht akzeptieren kannst, dass deine Meinung fehlbar ist, macht eine Diskussion über diese von Anfang an keinen Sinn.
 

nitsche

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gfc schrieb:
im übrigen zitierst du hier selbst einen philosophen. den berühmten amerikanischen neoplatoniker peter parker
Philosophen haben kein Monopol auf weise Sprüche.

Ich empfehle hier mal folgenden Artikel

gfc schrieb:
hinrichtungen finden nicht statt um X menschenleben zu schützen.
Um eine solche Aussage treffen zu können, müsstest du allwissend sein. Denn was wenn der Triebtäter nach verbüssen seiner Strafe wieder mordend durch die Gassen zieht? Die Hinrichtung würde hier durchaus Menschenleben schützen.

Nur ein Wort: Sicherheitsverwahrung.
 

gfc

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nitschegrasi schrieb:
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Danke nietsche, aber ich kenn Spiderman in und auswändig ;) Spätestens seit meinem 6 Lebensjahr :mrgreen: Im Film kommt der Spruch btw. nicht von Peter Parker, sondern von Ben Parker - seinem Onkel. Wenn ihr zwei schon klugscheisst, dann bitte mit den richtigen Fakten :evil:

Nur ein Wort: Sicherheitsverwahrung.

wobei sich da ganz ganz andere moralische Fragen auftun..
 
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nitsche

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gfc schrieb:
Danke nietsche, aber ich kenn Spiderman in und auswändig ;) Spätestens seit meinem 6 Lebensjahr :mrgreen: Im Film kommt der Spruch btw. nicht von Peter Parker, sondern von Ben Parker - seinem Onkel. Wenn ihr zwei schon klugscheisst, dann bitte mit den richtigen Fakten :evil:

Deine Antwort klang ein bisschen so, als ob du das nicht wüsstest und Peter Parker wirklich für einen Neoplatoniker halten würdest :P
 
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gfc schrieb:
Alle fünf Blinde definieren den Elephanten anders, das jedoch hat keinerlei Einfluss auf Elephanten per se. Dasselbe mit Gott: In meiner Sicht ist Gott Absolut, meine Sicht seines Wesens jedoch subjektiv.
ha!!! erwischt!!! im grunde deines herzens bist du doch kein relativist. du schreibst es selber: die blinden sehen "ihren" elefanten jeweils anders. aber sie alle irren weil das "hat keinerlei Einfluss auf [den] Elephanten per se" hat. der objektiv wahre elephant (oder eben gott), der unabhängig von der subjektivität ist, existiert auch für dich. du räumst den blinden (oder dem menschen allgemein) eine chance ein, ihn auch als solchen zu erfahren. nämlich dann wenn sie nicht nur den rüssel oder schwanz betatschen, sondern erkenntnisarbeit leisten. über deinem subjektiv wahren gibt es auch noch ein objektives wahres das jenseits von subjektivität existiert. mithin bist du kein relativist mehr.

q.e.d.

gfc schrieb:
im übrigen zitierst du hier selbst einen philosophen. den berühmten amerikanischen neoplatoniker peter parker

Philosophen haben kein Monopol auf weise Sprüche.
nitschegrasi hat dich ja schon auf die ironie die dieser aussage innewohnt hingewiesen. dann muss ich sie ja nicht weiter kommentieren. ausser vielleicht, dass mich deine offensichtlich vehemente abneigung gegen alles was philosophen sagen stark verwundert.

gfc schrieb:
gfc schrieb:
Und auch hier schliesst sich der Kreis: Obiges Dilemma um das "Bauernopfer" kannst du nicht beantworten, aber trotzdem tust du dies mit deiner Aussage hier. In dem du das Dilemma ignorierst, schaffst du es nicht aus der Welt.
und:
gfc schrieb:
Um eine solche Aussage treffen zu können, müsstest du allwissend sein. Denn was wenn der Triebtäter nach verbüssen seiner Strafe wieder mordend durch die Gassen zieht? Die Hinrichtung würde hier durchaus Menschenleben schützen.
ganz richtig: ich ignoriere das dilemma. aus zwei gründen: erstens weil ich nicht glaube dass es eine präskriptive antwort auf dieses dilemma gibt. die frage spielt also eher in der kategorie "wie klingt eine hand die klatscht?" und eignet sich mehr zum kneipenabende bierseelig zu verphilosophieren denn als ernsthafte frage deren bedenken erkenntnisgewinn vermittelt.
zweitens: weil das dilemma (ich schreibs auch noch ein drittes mal) nichts mit der todesstrafe zu tun hat. ich muss niemanden das leben nehmen um die allgemeinheit gegen potentielle wiederholung der taten zu schützen. wenn das die einzige begründung von todesstrafe ist, dann sage ich: sicherheitsverwahrung. nicht dass ich für diese form der justiz zu haben bin, ich will nur verdeutlichen: die todesstrafe ist keine alternativlose möglichkeit, sondern nur die barbarischste und mittelalterlichste unter einer ganzen latte von möglichkeiten. in der institution todesstrafe ist immer ein ordentlicher batzen ganz archaischer rachegelüste enthalten. auch wenn sie in ansonsten aufgeklärten gegenden vollzogen wird. 300 jahre nach der europäischen aufklärung gibt es schlicht keine rationalen argumente mehr, die für die todesstrafe sprechen.

Aber das lass ich mal. Du erklärst deine Werte für Absolut. Damit erstellst du ein Dogma. Das kann ich will ich gar nicht widerlegen. Denn wenn du nicht akzeptieren kannst, dass deine Meinung fehlbar ist, macht eine Diskussion über diese von Anfang an keinen Sinn.
ich erkläre meine Werte nicht für absolut. ich mache die vernunft zum maß der dinge, auf deren basis gedacht werden kann. insofern ist was ich sage nicht schlicht eine "meinung", sondern eine erkenntnis die ich gerne in den ring werfe um damit und darüber zu diskutieren.
fest steht allerdings - und das habe ich in den voran gegangenen beiträgen ja schon dargelegt, dass es im rahmen der vernunft keine möglichkeit gibt über das ja oder nein zur todesstrafe zu diskutieren.
aber: mit einem "Advocatus Diaboli" kann ich das tun, weil wir nicht um eine antwort streiten, sondern des streits wegen.
 

McGuinness

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http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,524145,00.html

INTERVIEW MIT EINEM HENKER "Man versucht, den Körper nicht zu grillen"

"Ein Mensch wird im Namen des amerikanischen Volkes verurteilt", sagte Givens dem Fernsehsender. "Ihr alle verurteilt ihn zum Tode. Ihr gebt ihm einen Prozess, und dann schickt ihr ihn zu mir, damit ich ihn töte. Sollte sich nachher herausstellen, dass er unschuldig ist, seid nicht ihr diejenigen, die ihn umgebracht haben. Das war ich."

"Wenn einer der Geschworenen die Hinrichtung vollziehen müsste, dann würden sie sich vielleicht mehr Gedanken um die Todesstrafe machen", sagte der ABC News. "Wenn der Richter gleichzeitig der Henker sein müsste, würde er es sich zweimal überlegen, bevor er jemanden zur Exekution schickt."


Wie wahr.
 

maxibt

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McGuinness schrieb:
Treffender kann man es wohl kaum ausdrücken. Einfach nur traurig, das zu lesen; v.a. die Beschreibung der einzelnen Tötungsarten. Ich bin jedenfallls gespannt, was der Oberste Gerichtshof in den USA entscheidet. Die Zeit ist längst reif für eine Abschaffung der Todesstrafe.
Danke für den Artikel!