god of thunder
Parkrocker
Was für ein Schlamassel! Arg viel komplizierter könnte es jetzt selbst bei Neuwahlen kaum noch kommen. Anders als viele andere schlaue Leute schließe ich diese jedoch aus, da man nach 3 Monaten Dauerwahlkampf, dem Land und der Bevölkerung nicht noch mal so ein Theater aufbürden kann und will.
Auftritt von Schröder gestern: Meiner Meinung nach hatte er zum ersten vollkommen Recht (auch wenn er sicherlich etwas angetrunken war;)) mit seiner Kritik an den Meinungsumfragen und der Meinungsmache eines Großteils der Medien, welche allesamt Merkel seit Wochen schon als Kanzlerin gesehen haben.
Auch die Tatsache, dass die beiden (extrem unsymphatischen) Chefredakteure totale Fehlbesetzungen waren und statt die Situation zu deeskalieren, wie es ihr Job gewesen wäre, dies noch zusätzlich in fast schon unverschämtem Tonfall anzuheizen war ein absolutes Armutszeugnis. Die Moderatoren haben gefälligst Fragen zu stellen und sich nicht in die Diskussion einzumischen, das war ja teilweise wie im Kindergarten ("Wenn das so ist, dann nenne ich sie ab sofort nur noch Herr Schröder!")
Zum Zweiten ist der Auftritt und der Machtanspruch knallhartes politisches Kalkül. Die SPD ist durch ihr besser als erwartetes Wahlergebnis eigentlich in einer win-win situation. Zum einen kann man darauf spekulieren, dass Merkel ganz schnell (und Merkel ist unbestritten die eigentliche Wahlverliererin) abgesägt wird und von einem Wulff oder Stoiber beerbt wird. Wenn die Union nun plötzlich mit neuer Führung da steht, dann hat Schröder sicherlich Chancen trotzdem erneut als Kanzler darzustehen. Oder aber es gibt eine letzte Abrechnung, wenn ich gehe, gehst du mit und wir werden ganz neue Köpfe an der Spitze haben.
Die letzte Möglichkeit der durch den Auftritt bezweckt wurde, kann ein letzter Dienst an der SPD sein, nämlich diese so stark wie möglich zu positionieren, auch wenn er dann nicht mehr Kanzler ist.
Auch wenn die Menschen Parteien gewählt haben, ist durch die Bundestagswahl klar geworden, dass die Menschen zwar die rot-grüne Politik abgewählt haben, aber eine Kanzlerin Merkel auch nicht wollen.
Auftritt von Westerwelle: Wenn Schröder besoffen war, dann war Westerwelle mindestens auf Koks. Obwohl ich der FDP in vielen Dingen nahe stehe, aber einen dermaßen arroganten und dummen Auftritt von diesem Leichtmatrosen hab ich vorher noch nie gesehen. Dass die FDP durch Wählerwanderung von der CDU um eine große Koalition zu verhindern so stark wurde ist nun mal wahrlich nicht sein Verdienst. Neben seinen Sprüchen wie "ich bin zwar jünger aber nicht dümmer" war natürlich sein Geschwafel er sei gegen jede Art von Ampel Koalition doch eine absolute Verhöhnung des Wählervotums. Wie kann ich mir denn in einer so komplizierten und schwierigen Situation anmaßen entweder Union/FDP (was ja schon unmöglich war) oder halt Opposition. Eines ist ja schon mal klar. Die FDP hat garantiert nicht so viele Stimmen bekommen, damit sie in der Opposition bleibt. Solch eine Aussage ist unmittelbar nach einem dermaßen knappen und komplizierten Wahlausgang einfach nur dumm und arrogant. Demokratisch gewählte Parteien müssen prinzipiell miteinander Koalitionsfähig sein, das ist der Konsens der seit Bestehen der BRD herrscht und nicht einfach gekündigt werden kann, weil es denn vorher nicht so geplant war.
Meiner Meinung wäre jede Form einer Ampelkoalition sinnvoller als eine große Koalition (die ja auch ziemlich genau 50/50 wäre) und sich ständig gegenseitig blockiert. Das Vernünftigste bei diesem Übel erschiene mir ein Deal, welcher wahrscheinlich an persönlichen Egos scheitert, nämlich wenn Schröder, wie von knapp 60% der Bevölkerung bevorzugt Kanzler bliebe und die CDU dafür mehr Druck bei Reformen machen würde. Das hätte nämlich den Vorteil, dass die Sozis mit Gerd zufriedengestellt sind, und dadurch vielleicht auch dem Lieblingskonzept der Union, nämlich Mehrwertsteuererhöhung zur Senkung der Lohnnebenkosten mitmachen würden. Vielleicht würde bei einer Verabschiedung Merkels ja sogar ein Kompromiss (Seehofer/ Schmidt) bei der Gesundheitsreform möglich. Die Chancen einer Wiederwahl einer Kanzlerin Merkel sind nach dem Wahldebakel und den gewetzten Messern der CDU Länderchefs sowieso gegen Null, da wäre ihr Rücktritt am besten im Sinne einer stabilen und wenigstens bißchen reformorientierten Politik!
Ich könnte mit schwarz, gelb, grün ganz gut leben, da vieles was ich nicht will durch die Grünen verhindert würde. Allerdings halte ich es für ziemlich ausgeschlossen, dass die grüne Basis einer derartigen Konstellation zustimmen würde, da sie eigentlich nur Zugeständnisse machen müssten und sich kaum profilieren könnten.
Ebenso könnte ich mit Rot,gelb, grün leben, da die FDP dann zumindest eine Fortsetzung der Reformen garantieren würde. Zwar hat sich Westerwelle ja wie oben beschrieben, ebenso dumm wie arrogant festgelegt, aber die FDP könnte nur im Fall einer Regierungsbeteiligung weiterhin auf eine ähnlich hohe Wählerschaft zählen, da sie sich dann als Garant und Motor für überhaupt irgendwelche Wirtschaftsreformen darstellen könnte, die ja unter rot-grün, bzw. einer großen Koalition nicht stattfinden würden.
Auftritt von Schröder gestern: Meiner Meinung nach hatte er zum ersten vollkommen Recht (auch wenn er sicherlich etwas angetrunken war;)) mit seiner Kritik an den Meinungsumfragen und der Meinungsmache eines Großteils der Medien, welche allesamt Merkel seit Wochen schon als Kanzlerin gesehen haben.
Auch die Tatsache, dass die beiden (extrem unsymphatischen) Chefredakteure totale Fehlbesetzungen waren und statt die Situation zu deeskalieren, wie es ihr Job gewesen wäre, dies noch zusätzlich in fast schon unverschämtem Tonfall anzuheizen war ein absolutes Armutszeugnis. Die Moderatoren haben gefälligst Fragen zu stellen und sich nicht in die Diskussion einzumischen, das war ja teilweise wie im Kindergarten ("Wenn das so ist, dann nenne ich sie ab sofort nur noch Herr Schröder!")
Zum Zweiten ist der Auftritt und der Machtanspruch knallhartes politisches Kalkül. Die SPD ist durch ihr besser als erwartetes Wahlergebnis eigentlich in einer win-win situation. Zum einen kann man darauf spekulieren, dass Merkel ganz schnell (und Merkel ist unbestritten die eigentliche Wahlverliererin) abgesägt wird und von einem Wulff oder Stoiber beerbt wird. Wenn die Union nun plötzlich mit neuer Führung da steht, dann hat Schröder sicherlich Chancen trotzdem erneut als Kanzler darzustehen. Oder aber es gibt eine letzte Abrechnung, wenn ich gehe, gehst du mit und wir werden ganz neue Köpfe an der Spitze haben.
Die letzte Möglichkeit der durch den Auftritt bezweckt wurde, kann ein letzter Dienst an der SPD sein, nämlich diese so stark wie möglich zu positionieren, auch wenn er dann nicht mehr Kanzler ist.
Auch wenn die Menschen Parteien gewählt haben, ist durch die Bundestagswahl klar geworden, dass die Menschen zwar die rot-grüne Politik abgewählt haben, aber eine Kanzlerin Merkel auch nicht wollen.
Auftritt von Westerwelle: Wenn Schröder besoffen war, dann war Westerwelle mindestens auf Koks. Obwohl ich der FDP in vielen Dingen nahe stehe, aber einen dermaßen arroganten und dummen Auftritt von diesem Leichtmatrosen hab ich vorher noch nie gesehen. Dass die FDP durch Wählerwanderung von der CDU um eine große Koalition zu verhindern so stark wurde ist nun mal wahrlich nicht sein Verdienst. Neben seinen Sprüchen wie "ich bin zwar jünger aber nicht dümmer" war natürlich sein Geschwafel er sei gegen jede Art von Ampel Koalition doch eine absolute Verhöhnung des Wählervotums. Wie kann ich mir denn in einer so komplizierten und schwierigen Situation anmaßen entweder Union/FDP (was ja schon unmöglich war) oder halt Opposition. Eines ist ja schon mal klar. Die FDP hat garantiert nicht so viele Stimmen bekommen, damit sie in der Opposition bleibt. Solch eine Aussage ist unmittelbar nach einem dermaßen knappen und komplizierten Wahlausgang einfach nur dumm und arrogant. Demokratisch gewählte Parteien müssen prinzipiell miteinander Koalitionsfähig sein, das ist der Konsens der seit Bestehen der BRD herrscht und nicht einfach gekündigt werden kann, weil es denn vorher nicht so geplant war.
Meiner Meinung wäre jede Form einer Ampelkoalition sinnvoller als eine große Koalition (die ja auch ziemlich genau 50/50 wäre) und sich ständig gegenseitig blockiert. Das Vernünftigste bei diesem Übel erschiene mir ein Deal, welcher wahrscheinlich an persönlichen Egos scheitert, nämlich wenn Schröder, wie von knapp 60% der Bevölkerung bevorzugt Kanzler bliebe und die CDU dafür mehr Druck bei Reformen machen würde. Das hätte nämlich den Vorteil, dass die Sozis mit Gerd zufriedengestellt sind, und dadurch vielleicht auch dem Lieblingskonzept der Union, nämlich Mehrwertsteuererhöhung zur Senkung der Lohnnebenkosten mitmachen würden. Vielleicht würde bei einer Verabschiedung Merkels ja sogar ein Kompromiss (Seehofer/ Schmidt) bei der Gesundheitsreform möglich. Die Chancen einer Wiederwahl einer Kanzlerin Merkel sind nach dem Wahldebakel und den gewetzten Messern der CDU Länderchefs sowieso gegen Null, da wäre ihr Rücktritt am besten im Sinne einer stabilen und wenigstens bißchen reformorientierten Politik!
Ich könnte mit schwarz, gelb, grün ganz gut leben, da vieles was ich nicht will durch die Grünen verhindert würde. Allerdings halte ich es für ziemlich ausgeschlossen, dass die grüne Basis einer derartigen Konstellation zustimmen würde, da sie eigentlich nur Zugeständnisse machen müssten und sich kaum profilieren könnten.
Ebenso könnte ich mit Rot,gelb, grün leben, da die FDP dann zumindest eine Fortsetzung der Reformen garantieren würde. Zwar hat sich Westerwelle ja wie oben beschrieben, ebenso dumm wie arrogant festgelegt, aber die FDP könnte nur im Fall einer Regierungsbeteiligung weiterhin auf eine ähnlich hohe Wählerschaft zählen, da sie sich dann als Garant und Motor für überhaupt irgendwelche Wirtschaftsreformen darstellen könnte, die ja unter rot-grün, bzw. einer großen Koalition nicht stattfinden würden.