Dunkirk
Nolan schafft es auch im Kriegsfilm neue Akzente zu setzen, die bis dahin noch nicht so dagewesen waren. Angefangen von der raffinierten Erzählstruktur auf drei unterschiedlichen Zeitebenen, die aber dennoch sehr stimmig und clever zusammengefügt wurden, über die grandiose Bild - Ton - Komposition, bei der Hans Zimmer wieder mal zeigt, warum er zu den besten Komponisten seit langer Zeit zählt. Die beklemmende Atmosphäre lässt einen über die gesamte Laufzeit nicht mehr los. Kein Hollywoodkitsch, kein falscher Heldenpathos, einfach das Grauen nüchtern und schonungslos in den Kinosaal transportiert. Und mit seinen knapp 2 Stunden Laufzeit ist er auch kein Sück zu lang geraten, eine Krankheit, die in letzter Zeit zu viele Filme befallen hatte.
Wenn man dem Film etwas ankreiden kann, dann nur, dass man von Nolan einfach noch mal ein anderes Maß gewöhnt ist. Der letzte Gänsehautmoment hat mir dann eben doch gefehlt, der sich in seinen anderen Filmen auch fast immer eingestellt hat. Wobei man sich dann fragen muss, ob das bei einem Kriegsfilm dann auch angemessen ist.
9/10