Ida
Handlung:
Polen, 1962. Bevor sie ihr Ordensgelübde ablegt, soll die Novizin Ida Tante Wanda, ihre letzte lebende Verwandte, besuchen. Dadurch wird sie mit dem Schicksal ihrer jüdischen Familie und gleichzeitig mit dem Leben außerhalb des Klosters konfrontiert.
8/10
Technik/Ausstattung:
Der Schwarz/Weiß-Film zieht seine Intensität v.a. aus der starken Bildsprache. Die Handlung wird stoisch, ruhig erzählt, auch elementare Wendungen werden nicht groß hervorgehoben, passieren einfach, es ist aber auch kein richtiges Vor-sich-hin-plätschern. Einfach anders, aber gut anders.
Noch zu erwähnen: diese tolle Komposition, die die Schlussszene untermalt.
9/10
Charaktere:
Agata Trzebuchowska gefällt mir sehr gut als Ida, ihre Perönlichkeitsentwicklung im Laufe des Films stellt sie überzeugend dar. Tante Wanda fungiert als Gegenpol, der Ida für das Leben und die Liebe begeistern möchte. Die eine wird stärker, die andere zerbricht an der Vergangenheit.
9/10
Gefühle:
Der Film lässt einen durch seine Erzählweise nicht wirklich nahe heran an seine Charaktere, impliziert das Gefühl nur, hat dadurch aber etwas Geheimnisvolles und ist sehr schön anzuschauen.
8/10
Nachhaltigkeit:
Der Holocaust steht nicht im Mittelpunkt dieses Films, wie anfangs von mir angenommen, sondern die beiden Lebensmodelle der Hauptfiguren, die ihren Ursprung in dieser schrecklichen Zeit haben, und deren Scheidewege, an denen sie nun stehen, setzt sich so von anderen Filmen des Genres ab. Die Schlusseinstellung mit der bereits erwähnten tollen musikalischen Untermalung ist ebenfalls mehr als gelungen.
9/10
Finale Bewertung:
8,6/10