Mein erstes Mal Hurricane – Ein kleines* Review
Tickets & Anreise
Tickets habe ich über einen Influencer auf Instagram gewonnen – wir haben ihn dann sogar auf dem Festival getroffen. Super netter, sympathischer Dude einfach. Leider haben wir uns nur am Freitag gesehen, aber lasst doch gerne ein Like oder Follow bei ihm da:
@itsdyma auf Instagram
Da der Weg zum Hurricane ja nicht der kürzeste ist, hatten wir uns entschieden, vorher noch zwei Tage Hamburg mitzunehmen – also waren wir Mittwoch und Donnerstag dort. Die Anreise nach Scheeßel war deshalb erst am Freitag.
Wie der Zufall so will, hatte ein Kumpel aus Bayreuth am Donnerstag einen Termin in Kiel und auch Bock aufs Festival – er ist dann mit seiner Freundin angereist und hat uns auf dem Campingplatz (C6) einen Platz mit reserviert. Top!
Freitag
Gegen 11:30 Uhr kamen wir an den Counter und haben dort unsere Bändchen abgeholt – ging echt fix. Leider waren fast alle Parkflächen schon voll, nur eine war noch frei. Also geparkt – und dann bei guten 22 °C ca. 35 Minuten zu Fuß zum Campground. So einen langen Weg vom Parkplatz zum Camping hatte ich echt noch nie. Aber immerhin: Der Großteil des Weges führte über eine gesperrte Straße, also mit Bollerwagen machbar.
Unser Camp war gut gelegen und wir hatten mega Nachbarn, deren Pavillon wir mitnutzen durften. Nach ein paar Kaltgetränken und zwei Runden Flunkyball ging’s aufs Infield.
Erster Eindruck:
Das Gelände wirkte recht groß und liebevoller gestaltet als z. B. bei Rock im Park. Das Tier-Design vom Hurricane/Southside zieht sich schön durch – z. B. am Eingang oder den Bauzaunstoffen. Das gibt dem Ganzen Charme.
Nachteil: Die Pferderennbahn auf der die Mainstage steht – bei Trockenheit extrem staubig – krass gemerkt hatte mand as dann am Samstag bei EC.
Unsere Acts am Freitag:
- Querbeat – Hat gut zum Wetter gepasst, bisschen wie LaBrassBanda.
- Kate Nash – Ganz cooler Auftritt, @Baumi. hatte besonders ihren Spaß.
- Djo – Eher so nebenbei mitbekommen, hat mich nicht richtig abgeholt.
- Von wegen Lisbeth – War vermutlich ganz gut, aber Erinnerung ist eher... neblig. Einerseits wegen Dyma, den wir ungefähr bei diesem Auftritt getroffen hatten andererseits wegen meinem Pegel

- Leoniden (statt Motionless in White) – Geiles Upgrade, mega Auftritt, hat richtig Bock gemacht!
- Rise Against – Zwei Songs mitbekommen („Swing Life Away“ & „Hero of War“). War okay, hab ich definitiv schon schlechter gesehen, aber es wurde dann so kalt, dass wir uns ins Zelt verzogen haben.
Nacht 1: Katastrophe.
- a) Unser Campground war einfach zu nah am Partyzelt, das bis 04:00 Uhr bespielt wurde
- b) Vielleicht stand unser Zelt auch direkt auf dem Techno-Floor? Absurd viele Leute mit Soundboks – auf volle Lautstärke gestellt, aus dem Camp raus, und dann stumpfer Techno auf dem ganzen Gelände. Einfach nur nervig. Und dazu: richtig richtig kalt. Gefühlte 10 °C kälter als bei RiP.
- c) Ich glaub ich bin einfach zu alt für sowas. Vielleicht brauch ich echt nen Wohnwagen oder so
Oder halt Nachtruhe ab 00:00 Uhr ;D
Samstag
Tagsüber rund 30 °C gemeldet – und ich hatte von 13:00 bis 02:00 Uhr nen vollen Bandkalender geplant. Glücklicherweise konnten wir wieder von den Nachbars-Pavillons profitieren. Eine Gruppe (ca. 30–35 Jahre alt) war besonders cool – unfassbar nett und null assi.
Special Mention:
Manu aus dieser Gruppe war wahrscheinlich der beste Festival-DJ, den ich je erlebt habe. Soundboks genutzt – aber nur fürs eigene Camp. Und was da an Bangern kam: Wahnsinn – Jedes Mal aufs neue überrascht wurden
Nach Kubb, Flunkyball, Karaoke-Light und Rage Cage ging’s relativ früh aufs Infield. Der Tag sollte eher gemütlich werden –
@Baumi. war noch angeschlagen vom Vortag, die Nacht war mies und die Hitze brutal – und dann gabs natürlich den Countdown bis 00:30 Uhr. Start Apache 207.
Unsere Acts am Samstag:
- Circa Waves – Schöner sonniger Start in den Tag. Es war aber auch T-Shirt weather

- Irie Révoltés – Während der Essenspause auf einer kleinen alten Tribüne an der Seite der Rennbahn gehört, klang spaßig.
- Jimmy Eat World – Guter Auftritt, schön im 2. Wellenbrecher abgedanced.
- Zartmann – Absolute Katastrophe. Als ich mir den Geländeplan vorm Festival angeschaut hatte + diesen dann mit dem Timetable abgeglichen hatte war mir eigentlich schon klar, dass das komplett scheiße sein wird. Die 3. Stage ist ein relativ schmaler Schlauch am Rande des Geländes. Zartmann ist aktuell einer der whrs. gehyptesten deutschen Acts. Und das hat man dann gemerkt. Die Stage war komplett überfüllt. Und dazu waren auch noch die Delay-Türme anscheinend kaputt, weshalb man weiter hinten auch nichts gehört hat. Zum Glück waren wir ungefähr auf Höhe eines Notausgangs, der auf eine Wiese seitlich der Bühne ging (und dann weiter auf den Campground). Hier haben wir uns ein paar Minuten im Schatten der Bäume ausgeruht, bevor wir erstmal zurück zum Camp sind. Eigentlich wollte ich Mehnersmoos sehen, aber, da die auf der selben Bühne gespielt hätten hab ich mich dagegen entschieden und schau sie mir halt dann am Highfield an. Deshalb gingen wir erst wieder aufs Infield zu...
- The Wombats – Super Auftritt, viele Hits, hat richtig Spaß gemacht.
- Electric Callboy – Eigentlich nicht meine Musik, aber: Abriss! Tolle Visuals, geiler Sound, sympathische Jungs. Mega! Freu mich drauf, die nochmal am Highfield zu sehen – dann auch gerne im ersten WB in mitten der Party (@ähmzett ich zähle auf dich!)
- The Prodigy – Joa... 25–30 Minuten geschaut. Lasershow geil, Visuals auch ganz nice, aber im Vergleich zu EC direkt davor eher langweilig. War nicht unseres.
- 01099 – Kurzer Abstecher, aber wieder Delay-Turm-Probleme und überfüllt – also weiter.
- Apache 207 – Holy Shit. 1,5 Stunden nur Hits. Wieder besser als bei den letzten beiden Malen. Auch unsere Mitcamper waren begeistert:
„Ich dachte, das wird 90 Minuten Mistrap, aber das ist wirklich geil.“
Grandioser Abschluss.
Nacht 2:
War dank Schlaftablette besser – aber: Luftmatratze kaputt. Also auch nicht wirklich erholsam.
Das, plus die angekündigten Unwetter für Sonntagabend/Montag, keine Must-See-Acts mehr (außer Böhmi, rein aus Neugier), haben zur Entscheidung geführt: Wir reisen ab.
Zuvor aber noch ein schöner Spiegel-Talk mit Caroline Wahl und Tahsim Durgun. Dann Sachen gepackt und heim.
Fazit:
Viele Dinge, die mich bei Rock im Park dieses Jahr genervt haben, waren hier
viel besser gelöst. Klar, es waren ca. 20.000 Leute weniger, aber:
- Kaum Wartezeiten, egal ob Getränke, Wasserstellen, Essen oder Wasserstellen: Eigentlich nirgends länger als 5 Minuten gewartet (außer 1x bei der Quarkerei, weil wir bei der Hitze Bock auf nen Milkshake hatten).
- Mega entspannte Leute
- Schönes Gelände (bis auf die Red Stage Problematik)
- Gute Organisation
- Tolles Flair
Verbesserungspotenzial:
- Etwas mehr frisches Essen (Salat, Obst – gerade bei der Hitze wäre was frisches geiler gewesen als der drölfste Döner, oder andere frittierte Sachen!)
- Beck’s = nein danke.
Unterm Strich:
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, das Hurricane nochmal zu besuchen.
Von uns aus ist’s auch nur rund 1 Stunde mehr Fahrt als zum Southside...
*Wurde jetzt doch länger als gedacht – sorry dafür 