Sonntagsfrage

welche Partei würdest (wirst) du am Sonntag wählen?


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Baerb_l

Parkrocker
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Ich will jetzt gar nicht näher auf einzelne Politiker/ Parteien eingehen - es wurde eigentlich schon ziemlich alles gesagt (dauert mir jetzt auch zu lange, meinen Standpunkt zu schreiben).

Was ich los werden will: Jeder kann wählen, was er will (ist ja auch der Sinn einer Demokratie) - ich will niemanden angreifen, der eine andere Partei wählt, als die, die ich für "richtig" empfinde.
Nur: Überlegt euch bitte welche Partei ihr wählt!

Ich höre immer wieder "CDU/CSU, weil die aktuelle Regierung schlecht ist" - vor 7 Jahren haben alle "SPD, weil die aktuelle Regierung schlecht ist" geschrieen. Seid nicht immer einfach dagegen - macht euch Gedanken über die politischen Standpunkte und die Konsequenzen!

Für Leute, die sich noch nicht entscheiden konnten: Antenne Bayern hat einen Wahl-O-Mat online gestellt (www.antenne.de), wo man seine Meinung zu 30 Thesen äußern kann, und anschließend gesagt bekommt, welche Partei mit der eigenen Meinung am meisten übereinstimmt
 

Django

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god of thunder

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@ Leni

Das Problem liegt natürlich mal wieder im Auge des Betrachters. Ein Steuerfreibetrag als Sockel ist natürlich nicht schlecht. (Ganz davon abgesehen bleibe ich jedoch bei meiner These, dass zu hohe Steuern nicht Deutschlands Problem sind). Jedoch beginnt die Ungerechtigkeit dann wenn wir den höheren Einkommen nähern. Es ist nicht einzusehen wieso ein gutbürgerlicher Haushalt (von denen es ja zum Glück noch einige gibt...viel. ab etwa 75.000€) annähernd denselben Steuersatz wie ein sehr reicher Haushalt bezahlen soll. Die Änderungsrate des effektiven Steursatz wird ja mit steigenden Einkommen immer geringer.

Nehmen wir also an, Lennis Beispiel würde stimmen,dann würde der niedrigverdienende Haushalt also etwa 7,5 % Steuern bezahlen....der extrem wohlhabende Haushalt annähernd 15% ---> Verhältnis 1:2. Heute bezahlt der niedrige Haushalt etwa 15%, wohingegen der reiche Haushalt 42% Steuern bezahlt --> Verhältnis etwa 1:3. Daraus kann sich nun jedes Mathematikgenie errechnen dass der reiche Haushalt wesentlich besser gestellt wird als der Arme (beide profitieren jedoch, nur der eine reiche wesentlich mehr als der andere.)

Da kann man sich denn nun die Frage stellen, ob sehr wohlhabende Menschen nicht in der Lage sein sollten 3mal soviel Steuern zu bezahlen wie Haushalte deren Einkommen sie 10fach übertreffen ! Soviel zum Thema soziale Gerechtigkeit.

Zu guter Letzt: Alle Parteien haben bis dato fleißig daran mitgewirkt das Steuerrecht durch möglichst viele Ausnahmen und Geschenk an die eigene Klientel möglichst in ihrem Sinne zu gestalten. Da kann man jetzt wahrlich nicht davon ausgehen, das ausgerechnet die FDP anfängt Abschreibungsmöglichkeiten für Filmfonds/ Tanker/ Immobilien etc. abzuschaffen; Nichts wird bekanntlich so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Das ganze Theater um Kirchhof ist nur eine Schmierenkomödie, es hat sich ja schon bewahrheitet, dass der gute Mann und sein Konzept selbst in seiner eigenen Partei nicht ankommen.

Zu Allerletzt: Die Lohnnebenkosten sind Deutschlands Problem, nicht die Steuern (die Einnahmen bei einer Flat Tax werden nach Einschätzung sämtlicher Finanzminister fallen und nicht steigen, wie von einigen Euphorikern behauptet).

Die Antwort der Union auf die Lohnnebenkosten die Mehrwertsteuer zu erhöhen und damit die Lohnnebenkosten (den Anteil der Arbeitgeber wohlgemerkt, da die Union eine Entkopplung der bisher paritätisch getragenen Anteile vorsieht) zu senken ist binnenpolitischer Amoklauf, der zu einem Verlust der Realkaufkraft führen wird. Da mehr Arbeitsplätze und somit eine Entlastung der Sozialkassen empirisch in Deutschland erst etwa ab 2,5% Wirtschaftswachstum entstehen, sind durch eine verminderte reale Kaufkraft (durch die höhere Mehrwertsteuer und die relativ gestiegenen Lohnnebenkosten der Arbeitnehmer) allerdings keine Wachstumsimpulse in wesentlicher Höhe zu erwarten. Begründung: Der Export läuft bereits auf Hochtouren und wird im wesentlichen von anderen Kriterien beeinflusst und kann somit keine Arbeitsplätze mehr liefern. Der Binnenmarkt wird durch o.g. Argumentation keine verstärkte Nachfrage bringen.

Ganz davon abgesehen wäre der Effekt einer 1% Senkung der Lohnnebenkosten (die ja noch nicht einmal durch die Mehrwertsteuererhöhung finanziert werden könnte) im international relevanten Wettbewerb nahe Null! Die Produkte die bisher günstiger im Ausland produziert werden könnten, würden auch nach dieser Senkung immer noch günstiger im Ausland produziert werden können. Eine positive Beeinflussung von Investitionsentscheidungen könnte gleichwohl durch psychologische Faktoren erfolgen.

P.S. Sorry für das Fachgeschwafel an alle Nichtwiwis /VWLer...Freue mich aber trotzdem auf einen interessanten Meinungsaustausch mit allen Interessierten!
 

Happy13

Parkrocker
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zum thema selber will ich mich nicht äußern ( wäre zu dieser zeit auch nicht angemessen), was ich allerdings interessant finde ist, dass das ergebnis hier so absolut nicht die prognosen der letzten tage widerspiegeln.
 

gfc

Schönwetter Camping-Prophet
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@god:

ich bin mit dir einer Meinung, dass die Lohnnebenkosten DAS Problem von Deutschland sind (is in der Schweiz nicht gross anders..). Nur wie dagegen vorgehen?

An sich müsste man das Problem ja an der Wurzel packen und das hiesse, die Leistungen der Sozialwerke zu überprüfen. Sprich: Ist es fair, wenn es Deutsche gibt, welche sich auf Kosten der Gesellschaft einen schönen Lenz machen? Davon gibts mehr als genug. Schlussendlich muss ja es sich ja mehr rentieren, eine Arbeit zu suchen, als Arbeitslosengeld zu kassieren. Und eben dies scheint bei euch nicht der Fall zu sein. Ebenso scheint es teilweise lukrativ, Kinder in die Welt zu setzen, um das Kindergeld einzukassieren. Wobei sich die Frage stellt: Wieso eigentlich Kindergeld?

Oder Gesundheitswesen: Es gibt gar keine Anreize, kostenbewusst sich als Konsument zu agieren. Ärtze verschrieben keine Generika, da es die Kasse ja eh zahlt und sie Provision einstreichen, Patienten lassen unnütze Behandlungen über sich ergehen, da es ja eh die Kasse zahlt. Da gäbs viel zu tun, die Praxisgebühr war ein Anfang, wenn auch ein mikriger..

Ist es nicht auch eher ein Mentalitätsproblem der Deutschen, dass man immer gelernt hat, dass Vater Staat immer für einen da ist? Es wäre zeit für einen Mentalitätswechsel, dass der Staat eben auch nur aus der Summe aller Bürger besteht und es daher wenig sinn macht, dass jeder Bürger versucht, auf Teufel komm raus den Staat um jeden Cent übers Ohr zu hauen..
 

Leni

clever & smarter mexican Zauberlehrling
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@happy13: das Resultat hier wundert mich gar nicht. Rocker sind im allgemeinen eher linkseingestellt (ein Wunder, dass Linkspartei nur 2 Stimmen hat) und auch die Jungen (hier stimmen ja auch viele unter 18 ab) sind auch eher pro SPD. Das Phänomen konnte man auch gestern bei TV Total beobachten.

@god of thunder: Wieso wohnen so viele Deutsche Spitzenverdiener (besonders im Sport), zB Schumi oder der Boris in der Schweiz? Sie sagen, weil es sich in der Schweiz besser lebt und sie weniger gestört werden. Deshalb haben sie sich natürlich auch gleich noch Steuerparadiese ausgesucht. Bei einem Spitzensteuersatz von 42% hab ich doch keinen Anreiz mehr, mehr zu leisten! Besonders weil da ja noch nicht fertig ist. Dank all den Lohnnebenkosten etc. kann von einem zusätzlich verdienten Euro nur noch ein kleiner Bruchteil selbst behalten werden.
 

Marienkefa

mexican Gemüsehexe
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Komme grade auch vom wählen und war ganz enttäuscht, man konnte gar nicht die Pogo-Partei wählen. Naja, so hab ich meine Kreuze dann eben wo anders gesetzt :mrgreen:
 

seb

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Ich hab heute früh noch gesagt, dass es wohl auf die große Koalition herauslaufen wird.
Was ich davon halten soll, falls es wirklich zutreffen sollte weiß ich irgendwie noch nicht ganz :? ...
Und ob die Dresdner Stimmen da nicht auch noch eine gewisse Relevanz haben?

Wird auf jeden Fall interessant werden :)
 

roman2k

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Ich wäre sogar pro große Koalition.
Ich frage mich aber nun, ob die Linkspartei wie sie selber meint, wirklich eine Schwarz-Gelb Regierung verhindert hat oder nicht eher eine Rot-Grün Regierung, da die meisten Stimmen wohl von ehemaligen SPD-Wählern stammen.
 

Leni

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also, ich find die SPD lustig *g* die sehen sich tatsächlich als Gewinner. Was nun aber definitiv ist: Schröder wird nicht Kanzler, weil die FDP ganz klar gegen die "Ampel" ist.

Mein Vorschlag. Schaut in die Schweiz. Da sind alle grossen Parteien in der Regierung und es klappt ja doch ziemlich gut. So wie ich Merkel interpretiere ist das sogar nicht mal ausgeschlossen.